Zuerst kam der Hagel, dann der Regen. Das Einkaufszentrum Südpark in Klagenfurt hat es in den letzten Wochen hart erwischt. Die Glaskuppel wurde Ende Juli vom Hagel "komplett durchlöchert", wie Center-Manager Heinz Achatz erzählt. Mit robusten Planen musste das Dach zugedeckt werden.

Der Keller steht im Südpark unter Wasser
Der Keller steht im Südpark unter Wasser © Berufsfeuerwehr Klagenfurt

Am Wochenende kamen dann der Regen und das Hochwasser. Seit Freitag steht die Tiefgarage unter Wasser. "Wir haben den Pegel auf zehn Zentimeter abgepumpt, dann drückte das Wasser aber nach", sagt Achatz. Erst heute, Donnerstag, rücken die Klagenfurter Berufsfeuerwehr sowie die Freiwillige Feuerwehr St. Pölten mit Spezialgeräten an, um das Wasser abzupumpen. Die Geschäftsfläche blieb weitestgehend unversehrt, das Einkaufszentrum hatte in dieser Zeit stets geöffnet. "Der Schaden geht aber sicher in die Millionenhöhe", ist sich Achatz sicher.

Fotos von den Hochwasserevents am Wochenende

Über 1300 Einsätze in weniger als einer Woche

Der Südpark ist eine der wenigen großen Baustellen, die die Feuerwehren im Raum Klagenfurt noch beschäftigen. 1320 Hochwassereinsätze verzeichnete die Berufsfeuerwehr seit letztem Freitag. Derzeit sind noch 60 Einsätze offen, viele davon behandeln unter Wasser stehende Keller in Häusern. "Der Grundwasserpegel sinkt weiter", gibt Wolfgang Germ, Leiter des Feuerwehr-Krisenstabs, leichte Entwarnung. Noch immer sind seine Männer in Bereitschaft. Sollte sich übers Wochenende die Lage nicht verschlimmern, wird die Berufsfeuerwehr ab Montag wieder im Normalbetrieb laufen.

Stadtplanungsreferentin Corinna Smrecnik (SPÖ) möchte sich unterdessen auf Ursachenforschung begeben. Eine Analyse soll kritische Bereiche in der Stadt untersuchen und entsprechende Maßnahmen offenlegen, um Klagenfurt vor weiteren Hochwasser- und Unwetterszenarien zu schützen. "Wir können angesichts der vergangenen dramatischen Tage nicht einfach zur Normalität übergehen. Wir müssen Lehren daraus ziehen. Das sind wir den vielen Betroffenen schuldig", sagt Smrecnik. Auch dafür rief Bürgermeister Christian Scheider (TK) eine Sonderstadtsenatssitzung für 22. August ein.