Durch matschige Wiesen und über umgefallene Bäume gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierheims Garten Eden im Klagenfurter Auenweg zu ihrer Arbeitsstätte. Das insgesamt 6500 Quadratmeter große Areal wurde vom Hochwasser hart getroffen. Seit Tagen müssen die 230 Kleintiere in ihren Gehegen bleiben, zu groß ist die Gefahr auf dem sumpfigen Untergrund verletzt zu werden.
"Um mir meinen Traum verwirklichen zu können, musste ich einen hohen Kredit aufnehmen", erzählt die Leiterin des Tierheims, Heidi Lepuschitz (83). Von Beginn an wurde sie von zahlreichen Tierfreunden und Bekannten unterstützt, die Bauarbeiten konnten im Jahr 1991 begonnen werden. Es wird viele Wochen dauern, bis der "Normalzustand" im Garten Eden wieder hergestellt sein wird. Am Areal des Tierheims wurden auch große Mengen an Futtervorräten in Mitleidenschaft gezogen, aufgrund der vielen Spenden besteht aber trotzdem kein Mangel. Gerne werden jedoch Gutscheine von Tierhandlungen entgegengenommen, denn auch die Vorräte werden wieder zur Neige gehen.
Große Einsatzbereitschaft von allen Seiten
Um die größten Schäden abzuwenden, musste einer der Mitarbeiter von Sonntag auf Montag im Tierheim übernachten. Von Sandsäcken umgeben versuchten Angestellte und Helfer, das Wasser von den insgesamt vier Tierhäusern wegzupumpen. "Einige Freiwillige sind bis spät in die Nacht geblieben und haben uns unter die Arme gegriffen. Ich bin diesen Menschen unglaublich dankbar, denn ohne sie wäre es noch viel schlimmer gekommen." Unterstützung gab es auch noch von den Freiwilligen Feuerwehren aus Sankt Peter und Zell-Gurnitz sowie vom Bezirksfeuerwehrkommando Klagenfurt-Stadt.
Höchste Priorität beim Aufräumen hat das 600 Quadratmeter große Kaninchengehege im Freien. Die Kleintiere wurden am Sonntag eingefangen und sind seither in den Tierhäusern untergebracht. Die positive Nachricht: Erfreulicherweise kamen alle Tiere des Garten Edens ohne Verletzungen durch die dramatischen Hochwassertage.
Edina Rainer