Das gelbe Notstromaggregat am Eingang ist nicht zu übersehen. Vom ersten Anruf bis zur Lieferung durch die Stadtwerke verging gerade einmal etwas mehr als eine Stunde. Der "Leuchtturm Viktring" konnte am Sonntag somit relativ schnell in Betrieb genommen werden.

Es war das erste Mal, dass einer der fünf Leuchttürme und zwei Infopoints in Klagenfurt für den Ernstfall aktiviert werden musste. Neben Viktring gibt es seit Ende 2022 auch die Leuchttürme Welzenegg, Annabichl, Wölfnitz und einen in der Feldkirchnerstraße. Eigentlich werden diese Punkte nur im Falle eines größeren Blackouts hochgefahren. Sie sind dann die einzigen Bereiche, die mit Strom versorgt werden können.

Alle Leuchttürme und Feuerwehrhäuser auf einem Blick
Alle Leuchttürme und Feuerwehrhäuser auf einem Blick © Stadtkommunikation

Von 19 bis 22 Uhr wieder geöffnet

Kein Blackout, aber punktuelle Stromausfälle gefährden derzeit zahlreiche Häuser in Viktring. Keller stehen unter Wasser, die Gefahr eines Ausfalles ist hoch. Daher wurde eine abgespeckte Leuchtturm-Variante in der Mittelschule 13, Abstimmungsstraße 31, aktiviert. Von 19 bis 22 Uhr können vom Stromausfall betroffene Personen in der Schule vorbeikommen, um elektronische Geräte aufzuladen oder Essen für Babys zuzubereiten. "Eine Handvoll hat gestern vorbeigeschaut", sagt Alexander Lubas, Leiter des behördlichen Krisenstabs der Stadt Klagenfurt. Sollten Montagabend, wenn der Leuchtturm zum zweiten Mal aktiviert wird, mehr Personen kommen, können Kapazitäten aufgestockt werden.

Herdplatten und Steckdosen sind einsatzbereit
Herdplatten und Steckdosen sind einsatzbereit © Ninaus

Kommt es zu einem flächendeckenden Blackout, bei dem auch das Handynetz zum Erliegen kommt, entfalten sich die Leuchttürme in ihrer vollen Dimension. Bis zu 30 Mitarbeiter vom Magistrat sowie Kräfte von Feuerwehr, Polizei und dem Roten Kreuz verwandeln jeden Leuchtturm in eine Informations- und Notsammelstelle. Bürger können sich vor Ort über die Lage informieren, bekommen Auskünfte und werden medizinisch versorgt. Einzelne Betten stehen ebenfalls bereit, um Personen aufzunehmen, die im Ernstfall kein Dach über dem Kopf haben. Zwar nicht im Leuchtturm, dafür aber im Gemeindezentrum Waidmannsdorf stehen derzeit 16 Betten für Hochwasser-Opfer bereit.

Weitere Leuchttürme müssen derzeit nicht hochgefahren werden. "Die Lage wird aber ständig evaluiert", sagt Lubas. Heute, am Montag, stehen seine Mitarbeiter wieder bereit, um Menschen in Not zu helfen.