Wenn der Villacher Kirchtag am Wochenende seinen Höhepunkt erreicht, dann ist es auch in Klagenfurt auch so weit: Der größte Kirchtag der Kärntner Landeshauptstadt, der Lutschnounigg-Kirchtag, geht über die Bühne - und feiert sein 130-jähriges Jubiläum. Was klein begann, entwickelte sich in über 100 Jahren zum größten Kirchtag Klagenfurts, der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Traditionell wird der Lutschounigg-Kirchtag am ersten Sonntag im August im gleichnamigen Gasthof in St. Georgen am Sandhof gefeiert.

Der Gasthof selbst wird bereits in der fünften Generation von Alexander und Karli Lutschounigg betrieben und blickt auf eine fast schon 200-jährige Geschichte zurück. Alexander Lutschounigg beruft sich auf die Überlieferungen seiner Vorfahren: "Anfangs war es ein Kirchtag nur für die Leute aus dem Dorf."

Rückblick auf den Kirchtag 2022:

Auch während der beiden Weltkriege wurde der Kirchtag veranstaltet, während des Zweiten Weltkrieges sogar heimlich von der Großmutter, da Veranstaltungen zu dieser Zeit bekanntlich verboten waren. "Mit der Zeit ist der Kirchtag aber gewachsen. Seit Jahrzehnten kommt ganz Klagenfurt zu uns", weiß Lutschounigg. Der Name "St. Georgener Kirchtag" ist für viele schon längst in Vergessenheit geraten, heute ist das Fest den meisten nur noch als Lutschounigg-Kirchtag bekannt. "Vom Arbeiter bis zum Universitätsprofessor, jeder feiert bei uns", weiß Lutschounigg.

Viel Prominenz findet sich auch Jahr für Jahr beim Lutschounigg-Kirchtag ein
Viel Prominenz findet sich auch Jahr für Jahr beim Lutschounigg-Kirchtag ein © Markus Traussnig

Bis vor einigen Jahren war das benachbarte Gasthaus Orasch noch mit von der Partie, vor mittlerweile sechs Jahren verabschiedeten sich die beiden Wirtsleute Huberta und Hans Orasch und damit ihr Gasthaus in den Ruhestand. Seitdem stürmen die Kirchtagsbesucher regelrecht den "Lutsche". "Der Aufwand, eine Veranstaltung dieser Dimension zu organisieren, ist gewaltig", erzählt Xandi Lutschounigg, der auch bei den Stadtrichtern zu Clagenfurth auf der Bühne stehlt. Rund 40 Personen stehen drei Tage lang im Einsatz. "Weil wir ein reiner Familienbetrieb sind, sind wir auf Hilfe von Freunden angewiesen", sagt Lutschounigg, der aber mit der Kirchtags-Tradition nicht brechen will. Traditionell bleiben die Lutschouniggs auch bei den kulinarischen Genüssen: Zünftige, bodenständige Küche, Schweinsbraten, Kalbsbraten, Haxlsuppe, Gulasch, Schmalzmus, erwarten die Besucher. Für musikalische Unterhaltung sorgen "Die Tiger".