Mukatschewo ist eine Stadt in der Westukraine, 35 Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt. Die umkämpften Gebiete im Osten des Landes sind geografisch weit weg. Trotzdem ist der Krieg allgegenwärtig, wie Diana Varvartseva erklärt: "Viele junge Leute, die im Krieg gefallen sind, kommen aus der Region."

Die 26-Jährige ist Teil der deutschen Minderheit in der Ukraine, die auf das Habsburgerreich zurückgeht, und leitet den Mädchenchor "Singende Herzen". "Der Chor wurde 2001 von meiner Oma gegründet, um die Mütter am Muttertag zu überraschen." Mittlerweile tourt sie mit ihren 15 Schützlingen zwischen 13 und 20 Jahren regelmäßig durch Europa. Gesungen werden deutsche und ukrainische Volks- und Kirchenlieder, aber auch klassische Werke wie der Donauwalzer. Tanzeinlagen in Tracht runden die Auftritte ab.

Zu Gast in Klagenfurt

Seit Sonntag, 23. Juli, ist die Gruppe in Klagenfurt zu Gast. Am Programm standen Auftritte in Waidmannsdorf, im Wappensaal im Landhaus oder im Klagenfurter und Villacher Rathaus, immer gemeinsam mit Chören aus der Region. Geprobt wird dreimal pro Woche, Stromausfälle und Luftalarme zum Trotz.

Die Mädchen bei ihrem Auftritt im Wappensaal
Die Mädchen bei ihrem Auftritt im Wappensaal © Dieter Kulmer

Derzeit ist die Gruppe auf Initiative von Bruno Burchhart in Klagenfurt zu Gast. Die Unterkunft im Jugendgästehaus in der Neckheimgasse wurde durch Bürgermeister Christian Scheider (TK) ermöglicht. Am Programm standen Auftritte in Waidmannsdorf, im Wappensaal im Landhaus oder im Klagenfurter und Villacher Rathaus, immer gemeinsam mit Chören aus der Region. Burchhart hat die "Singenden Herzen" beim Fest der deutschen Minderheiten in Polen im vergangenen September kennengelernt. "Ich dachte, es wäre schön, wenn sie nach Kärnten kommen könnten", sagt er und ergänzt stolz, dass es die Darbietung der Mädchen geschafft hat, "zwei Landeshauptmänner, Peter Kaiser und Christof Zernatto zu Tränen zu rühren."

Am Samstag reisen die Mädchen weiter nach Graz. Von ihrem Aufenthalt in Klagenfurt wird ihnen besonders der Wörthersee in Erinnerung bleiben. Und der Pyramidenkogel. "Da sind wir alle 441 Stufen zu Fuß hinaufgegangen", berichten die Mädchen.