Fünf Minuten Unwetter bedeuteten mehrere Stunden Einsatz für die Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk Klagenfurt-Land. Rund 55 Alarmierungen und um die einhundert Einsätze beschäftigten am Mittwoch die Feuerwehren bis in die Abendstunden.

Besonders hart traf es diesmal das Rosental sowie die südlichen Wörtherseegemeinden. Hauptsächlich mussten die Feuerwehren ausrücken, um umgestürzte Bäume wegzuräumen und blockierte Straßen zu befreien. Zu Hangrutschen oder starken Überflutungen kam es nicht, erzählt Bezirksfeuerwehrkommandant Ulrich Nemec.

Hunderte Bäume entwurzelt

Mehrere Tage lang müssen noch die Einsatzkräfte in der Gemeinde Maria Wörth aufräumen. Über 20 Einsätze und 100 Einsatzstunden investierte die Freiwillige Feuerwehr Reifnitz. Die Halbinsel sowie der Golfplatz in Dellach wurden stark getroffen. Aufgrund der Aufräumarbeiten bleibt der Golfplatz am Donnerstag gesperrt. In Sekirn stürzten Bäume auf zwei Carports, in Maria Wörth ein Baum auf ein Hotel. Erst um 21.30 Uhr zog wieder Ruhe in der Gemeinde ein.

"Nach wenigen Minuten war alles vorbei, aber die Feuerwehren waren fünf Stunden lang im Einsatz", erzählt Bürgermeister Markus Perdacher (ÖVP). Hunderte Bäume wurden entwurzelt, vermutet der Gemeindechef. Wanderwege sind nur auf eigene Gefahr zu betreten. Die Aufräumarbeiten speziell in den Wäldern werden noch bis zu zwei Wochen lang andauern, glaubt der Bürgermeister.

Zwar sind seines Wissens nach keine Personen verletzt worden, "aber wenn ein Unwetter dein Hab und Gut trifft, ist es immer eine Katastrophe", sagt Perdacher. Glücklich schätzt er sich darüber, dass die Lage nicht ähnlich wie letztes Jahr in den Gemeinden Arriach und Treffen ist.

Um 14.18 Uhr erreichte die erste Alarmierung die FF Schiefling. Umgestürzte Bäume trafen Autos, Stromleitungen, Gebäude und ein fahrendes Auto, "in dem der Lenker wie durch ein Wunder unverletzt blieb", schreibt die Feuerwehr. Am anderen Wörtherseeufer rückte die Feuerwehr Krumpendorf aus, um ein gesunkenes Motorboot zu retten. Gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Pritschitz zogen die Einsatzkräfte eine Ölsperre.

Auch die Stadtgemeinde Ferlach ist vom Unwetter gezeichnet. Innerhalb weniger Minuten wurden Bäume entwurzelt und zahlreiche Dächer abgedeckt. In Wellersdorf, Göltschach und Gotschuchen half die Feuerwehr über die Gemeindegrenzen hinaus aus. Beide Feuerwehren der Gemeinde Köttmannsdorf standen rund vier Stunden im Einsatz, erzählt Bürgermeister Josef Liendl (ÖVP): "Wir wurden von den Unwettern nur gestreift, zum Glück gibt es kein großes Schadensereignis." Alle Aufräumarbeiten konnten bereits abgeschlossen werden.

Noch immer sind kärntenweit fast 1800 Haushalte ohne Strom, ein großer Teil davon befindet sich im Bezirk Klagenfurt-Land. Auch heute, Donnerstag, kann es wieder im ganzen Land zu Gewitter kommen.