Das Saunaprojekt "Sauna am See" in der Landeshauptstadt führt zu
Diskussionen. Stadtplanungsreferentin, Stadträtin Corinna Smrecnik, und Beteiligungsreferent, Vizebürgermeister Philipp Liesnig (beide SPÖ) melden sich diesbezüglich mit einer durchaus überraschenden Aussendung zu Wort. Beide haben heute, Freitag, ihre Zweifel bezüglich der "Sauna am See" am vorgeschlagenen Standort mitgeteilt. Das von den Klagenfurter Stadtwerken beantragte Widmungsverfahren werde laut Stadtplanungsreferentin vorerst nicht eingeleitet. Die Stadtwerke seien jetzt gefordert, Lösungen vorzulegen und Alternativstandorte auszuloten.

"Sauna nicht zwingend am See"

"Sauna ja, aber nicht zwingend auf einem der ökologisch und ökonomisch
wertvollsten Grundstücke der Stadt", so Smrecnik. "Wir brauchen eine moderne und für alle leistbare Sauna, die als Ganzjahresbetrieb konzipiert ist und vorhandene Synergien nutzt", ergänzt Liesnig. Die Rahmenbedingungen, um ein Widmungsverfahren einzuleiten, sind noch nicht gegeben. Smrecnik fehlt ein Gesamtkonzept, das den Verkehr oder den Erhalt der Freizeitflächen berücksichtigt. "Wenn die Rahmenbedingungen erfüllt sind, leiten wir das Verfahren gerne ein", sagt die Stadträtin. So schließt sie auch den Standort nicht diskussionslos aus. Ohne Konzept möchte sie aber nichts in die Wege leiten: "Dafür ist die Fläche zu wertvoll." Eine Einstellung, die auch Gemeinderat Elias Molitschnig (kein Klub) teilt. Er fordert insbesondere die Einbeziehung der Bevölkerung. "Wichtig ist eine hochwertige und raumverträgliche Lösung", sagt Molitschnig.

Auch ein Grundstückstausch, der die Stadtwerke laut Gutachten 2,76 Millionen Euro kosten würde, wirft offene Fragen auf. Dazu kommt, dass ein direkter Seezugang laut Plan ohnehin nicht gegeben wäre. Lediglich die Möglichkeit, in Badekleidung und nach Querung von zwei Türen sowie des vorhandenen Uferweges, um sich im See abzukühlen, ist gegeben.

Stadtwerke bleiben optimistisch

Die Stadtwerke bleiben optimistisch, am Standort festhalten zu können. Sportflächen sollen erhalten bleiben, die Strandbadpromenade im gleichen Ausmaß nutzbar sein und nicht unbedingt notwendige Bodenversiegelungen sollen nicht stattfinden. In einem Gesamtkonzept fürs Strandbad soll auch ein Verkehrskonzept mitbedacht werden. Die Sauna soll nachhaltig und leistbar sein sowie die Bedürfnisse der Besucher treffen.

Die geäußerten Bedenken sind für die Stadtwerke ein Zeichen, "dass wir verstärkt mit der Bevölkerung kommunizieren müssen", heißt es in einer Aussendung. Man gehe davon aus, dass die Rahmenbedingungen erfüllt werden.

Auch die FPÖ spricht sich für die Sauna am See aus. Zwar forder Klubobmann Andreas Skorianz auch ein ganzheitliches Konzept, aber "alles zu verhindern und zu zerreden wird Klagenfurt nicht weiterbringen", sagt er.

Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) sagt zur Absage der SPÖ: "Es ist ganz klar, wir brauchen einen Saunastandort als Ersatz für die weggefallene Sauna beim neuen Hallenbad. Wenn die SPÖ eine Sauna am See nicht haben will, dann soll sie eine Alternative auf den Tisch legen." Er halte nicht unbedingt am Standort Ostbucht fest, aber die neue Sauna soll gemeinsam mit dem neuen Hallenbad 2025 in Betrieb gehen. "Nur zu blockieren, das ist zu wenig, dann wird es jahrelang kein Saunaangebot in Klagenfurt geben", sagt Scheider. "Verwunderlich" findet er es, dass die SPÖ "es im Vorfeld nicht der Mühe wert gefunden hat, mit mir darüber zu reden, es geht einfach eine Pressemitteilung hinaus, das war es".