Und wieder hat es Guntschach getroffen. Die schweren Unwetter am Montagabend haben die Notstraße komplett zerstört. Franz Ragger (SPÖ), Bürgermeister von Maria Rain, macht sich am Dienstagvormittag selbst ein Bild von der Lage.
"Wir nehmen einen Lokalaugenschein vor, um festzustellen, wie groß die Schäden sind und welche Lösung wir jetzt anstreben werden, um den Ort wieder erreichbar zu machen", sagt Ragger. Es seien am Montagabend einige Muren abgegangen, das Ausmaß des Schadens sei noch nicht bekannt. Entlang der Gemeindegrenze von Maria Rain und Ebenthal riss eine Mure Teile des Notweges und eine Brücke weg, erzählt Landesgeologe Dieter Tanner. Holz und Geröll schütteten den Weg mehrere Meter hoch zu. "Der Weg wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Es schaut nicht gut aus", sagt Ragger zur Lage am Vormittag.
Nach dem Lokalaugenschein gab der Bürgermeister wenig später leichte Entwarnung. Es stellte sich heraus, "dass die Schäden zwar dramatisch aussehen, aber letztendlich nicht so gravierend sind, wie befürchtet." Der Weg von Rottenstein nach Guntschach wird noch am Dienstag freigeräumt, schweres Gerät entfernt die Verklausungen bei der Brücke. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass der Notweg bereits am Mittwochabend wieder für Pkw befahrbar sein wird - vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Denn am Dienstagabend soll es wieder zu Niederschlägen kommen. "Es wird Wochen dauern, bis der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt ist", sagt Ragger.
Mit der Fähre über die Drau
Währenddessen wurde die Fähre über die Drau nach Glainach wieder aktiviert. Doch auch hier steht der Weg zur Fähre unter Wasser. "Wir haben alle unsere Autos zu Hause, also in Guntschach", erzählt eine Anrainerin der Kleinen Zeitung. "Auch wenn wir mit der Fähre übersetzen, wir kommen von der Anlegestelle nicht weg." Wie viele Personen sich derzeit in der Ortschaft befinden, ist nicht klar.
Felssturz im Dezember
Rückblick: Rund 70 Bewohner der Ortschaft Guntschach in der Gemeinde Maria Rain stehen seit Mitte Dezember des Vorjahres täglich vor Herausforderungen. Ein Felssturz zerstörte die Guntschacher Straße, der einzige Weg in die Außenwelt. Noch am Tag des Felssturzes werkelte die Gemeinde an einem Notweg Richtung Rottenstein. Teilweise nutzte man eine Fähre, um die Erreichbarkeit des Ortes herzustellen.
Kommende Woche arbeitet man am Hemmafelsen weiter. Mittels Bohrungen wird der Fels untersucht, um weitere Schritte zur Sanierung der Straße zu setzen.