Außergewöhnliche Aktion in Keutschach von Vizebürgermeister Karl Dovjak (SPÖ). Er möchte für die Gemeindebürger und Gäste einen freien Seezugang erwirken. Deshalb startet Dovjak heute, Dienstag, ein Gemeindevolksbegehren, um dies auf einem der Gemeinde gehörenden Grundstück zu ermöglichen. Dovjak reagiert damit auf das Verhalten von Bürgermeister Gerhard Oleschko (Team Kärnten), "der diesem Ansinnen bisher nichts abgewinnen konnte".
Areal beim Restaurant "Alt-Wien"
Konkret handelt es sich um das direkt am Keutschacher See befindliche Areal beim Restaurant „Alt-Wien“, wofür kein neuer Pächter gefunden werden konnte. "Die Gemeinde hatte das Grundstück 2017 um 950.000 Euro erworben. Da jedoch das Geschäft wegen einer gegenüberliegenden Großbaustelle nicht funktionierte, gab der Pächter auf und seither ist das Areal verschlossen", sagt Dovjak.
„Ein gepflegter, öffentlicher Seezugang bei Alt-Wien, für den wir auch eine finanzielle Entschädigung des Landes bekommen, ist in einer Tourismusgemeinde allemal besser als ein in der Sommersaison versperrtes öffentliches Seegrundstück“, so Dovjak weiter. Es sei „himmelschreiend und eine Schande für Keutschach, wenn der öffentliche Seezugang bei Alt-Wien nicht sofort ermöglicht wird. Das Grundstück gehört nicht dem Herrn Bürgermeister, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern von Keutschach.“
Argumente hätten diesbezüglich nicht gefruchtet, deshalb greife man auf die Chance eines Gemeindevolksbegehrens zurück. Jeder Bürger habe die Möglichkeit, ein solches Volksbegehren zu initiieren. Man braucht fünf Prozent der Unterschriften der gesamt Wahlberechtigten in der Gemeinde. Im Fall von Keutschach wären das rund 100 Unterschriften (bei rund 2000 Wahlberechtigten). Das angesprochene Gremium, Dovjak hat das Begehren an den Gemeinderat gerichtet, muss das Thema dann innerhalb von sechs Monaten behandeln und einen Beschluss fassen.
"Dummheit bestimmter SPÖ-Personen"
"Das ist mal wieder eine Dummheit bestimmter handelnder SPÖ-Personen", kommentiert Gerhard Oleschko die jüngste Entwicklung in seiner Gemeinde. Grundsätzlich stehe er dem Thema positiv gegenüber. Allerdings: "Es kann nicht sein, dass die Gemeinde wieder einmal zur Verantwortung gezogen wird", spricht Oleschko zusätzliche Kosten, wie beispielsweise jene für eine Aufsichtsperson, an. Und er halte sich an die Stellungnahme der Bezirkshauptmannschaft - entweder zusperren oder eben eine Aufsichtsperson.
Dovjak sieht das anders: "Das Land übernimmt zum Beispiel die Haftpflichtversicherung und es gibt sogar einen Kostenersatz für die Gemeinde." Man denke nicht an einen regulären Badebetrieb, "wir wollen nur einen öffentlichen, freien Seezugang im Rahmen der Initiative des Landes."