Eine kleine, schwarze, tragbare Musikbox liegt am Boden. Laut genug aufgedreht, um einzelne Arbeiter beim Verlegen von Platten zu unterhalten. Aber auch so leise, dass wenige Schritte später nur noch ein Bagger zu hören ist, der einen Teil der Klagenfurter Ostbucht mit Holzschnitzel bedeckt. Die letzten Arbeiten laufen, damit die große Bühne für die "Starnacht am Wörthersee" einsatzbereit ist.
Andrea Berg, Howard Carpendale oder Julian le Play. Am 7. und 8. Juli trifft sich bei der "Starnacht" wieder alles, was musikalisch Rang und Namen hat. Eingeläutet wird die "Starnacht"-Woche aber bereits diesen Freitag. Die Kärntner Band Matakustix tritt am 30. Juni in der Ostbucht auf. Am Samstag steht Roland Kaiser auf der Bühne. Einen Tag später gibt Melissa Naschenweng ihr einziges Kärnten-Konzert in diesem Jahr.
40.000 Fans werden erwartet
Seit über einer Woche schrauben über 300 Arbeiter an der Bühne und den Tribünen. 8000 Personen passen auf das Areal. An beiden Wochenenden zusammen erwartet man 40.000 Menschen. Seit dem vergangenen Jahr finden auf der "Starnacht"-Bühne auch Konzerte am Wochenende davor statt. "Man hat somit Zeit, um noch Sachen anzupassen", sagt Barbara Zmölnig von Ip Media. Seit der ersten "Starnacht"-Stunde organisiert das Unternehmen das Event, das vor Jahren aus Pörtschach nach Klagenfurt übersiedelte. Heuer geht die "Starnacht" am 7. und 8. Juli über die Bühne. Am Tag darauf schließt Andreas Gabalier die Konzert-Wochenenden ab.
Organisation und Aufbau sind schon Routine. "Es ist über die Jahre alles gewachsen, man hat mit mehr Menschen zu tun. Wir versuchen aber, uns jedes Jahr selbst neu herauszufordern. Im Kern ist die Veranstaltung noch immer gleich", erzählt Zmölnig. Für das Stagedesign ist Matthias Kublik verantwortlich. "Er hat auch schon für die MTV Music Awards das Setdesign gemacht."
800 Quadratmeter großer Backstagebereich
Regen und sogar Hagel erschweren den Aufbau. Stürmt es draußen, richtet man die inneren Räumlichkeiten her. Rund 550 Gäste finden auf mehreren Ebenen im VIP-Bereich Platz. Während der blaue Teppich ausgerollt wird, werden gleichzeitig Stühle und Tische aufgestellt. Die Kronleuchter hängen auch schon im 800 Quadratmeter großen Backstagebereich. Jeder Künstler hat seine eigene Garderobe. Zu einem schwarzen Kleiderständer, der in jeder Garderobe in der Ecke steht, kommen auch noch Spiegel und Sitzmöglichkeiten dazu.
"Die Künstler sind in der Regel pflegeleicht", sagt Zmölnig. Dennoch gibt es immer wieder Extrawünsche: Spezielle Getränkemarken, Backstageräumlichkeiten auf exakt 23 Grad temperiert oder "ganz viel Wiener Schnitzel" zählten unter anderem dazu. Auch komplett verdunkelte Hotelzimmer wünschte sich schon ein Star, erzählt Zmölnig.
200.000 Euro für Hotels
Die Unterbringungen kosten: Über 200.000 Euro gibt der Veranstalter für Hotels aus. Gleichzeitig bringen die zwei Wochenenden der Region eine Wertschöpfung von 1,4 Millionen Euro. Die "Starnacht" wird am 8. Juli nicht nur im ORF, sondern auch im ARD live übertragen. Zwischen drei und vier Millionen TV-Zuseher werden für die Eurovisionsshow erwartet.
Wer sich die Stars lieber live in der Ostbucht ansehen möchte, hat die Chance dazu. Für alle Konzerte sowie für die "Starnacht" gibt es noch Karten. Auch kommendes Jahr sollen wieder bekannte Musiker an zwei Wochenenden die Ostbucht füllen.