Die Idee kam aus der Not der Corona-Pandemie – mittlerweile ist sie nicht mehr aus Maria Wörth wegzudenken: Das "Theater am See" begeistert nicht nur die Kärntner, sondern Leute aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Schon im zweiten Veranstaltungsjahr konnte man sich über einen fast 30-prozentigen Anteil an Touristen freuen. "Die Urlauber planen ihren Aufenthalt in Kärnten extra um unsere Aufführungstermine herum und dafür sind wir sehr dankbar", freut sich Obmann Christian Habich. Doch nicht immer war der Erfolg garantiert. Vor allem im ersten Jahr 2020 fuhr man trotz guter Verkaufszahlen ein Minusgeschäft ein, welches privat ausgeglichen werden musste: "Nur weil wir so an diese Idee glauben, können wir heute noch hier stehen", sagt Habich.
Benefizveranstaltung für ein Tabuthema
Die künstlerische Ausrichtung ist klar: neue, teilweise noch nie gespielte österreichische Erstaufführungen. Diesen Sommer darf man sich neben der eigenen Komödie "Surprise, Surprise!" und dem Kinderprogramm "Der Froschkönig, neu gequakt!" auch auf drei Fremdveranstaltungen freuen. Der österreichische Schauspieler und Nestroy-Preisträger Stefano Bernardin schlüpft am 15. Juli unter der Regie von Hubert Kramar 90 Minuten lang in alle Rollen des Hamlet. Am 22. Juli gastieren Stefano Bernardin und Bernhard Murg mit "… bis einer weint!" mit einem Best-of-Simpl am Wörthersee. Nur einen Tag später geben die Wiener Sängerknaben ihr einziges Konzert im Kärnten auf der Theater am See-Bühne. Die gesamten Einnahmen der Benefizveranstaltung von "Surprise, Surprise!" am 14. Juli werden an die Brustkrebshilfe Kärnten gespendet. "Dieses Tabuthema soll angesprochen werden", sagt Franziska Sussitz-Habich.
Insgesamt arbeiten bis zu 20 Leute für einen reibungslosen Ablauf. Sechs Schauspieler – die schon seit zwei Monaten proben – bringen das Publikum auf der Bühne zum Lachen. Auch vor starkem Regen wurde in den vergangenen Jahren nicht Halt gemacht, ganz im Gegenteil: Auf Wunsch des Publikums wurde die Veranstaltung bis zum Ende durchgezogen – das Publikum machte es sich auf der trockenen Bühne gemütlich. "In dem Moment dachte mir: Was für eine Freude, dass wir für euch spielen dürfen", blickt Habich zurück.
Keine Unterstützung seitens der Gemeinde
Nach dem Motto "No risk no fun" wurde im Jahr 2020 mit dem Theater am See begonnen – mittlerweile blicken sie auf zwei Veranstaltungssommer voller Höhen und Tiefen zurück. Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser sowie Tourismusreferent Sebastian Schuschnig sind schon seit der ersten Stunde große Unterstützer der Komödie 9020. Im Gegensatz dazu ist die Hilfe seitens der Gemeinde nicht gegeben: "Bürgermeister Markus Perdacher boykottiert uns. Viele Einwohner sind aber begeistert, dass hier endlich mal etwas passiert", so Habich.
Ziel ist es, dem Publikum ein paar Stunden Leichtigkeit zu bieten. "Das Schönste für uns ist, wenn Leute zu uns kommen und sagen: bei euch habe ich Spaß", erzählt Sussitz-Habich über die Glücksmomente der Komödie 9020.
Die Theatergruppe Geiersdorf brachte in den vergangenen 40 Jahren weit mehr als 100 Produktionen auf die Bühne. In diesem Jahr steht in der Wiesnarena in Großgörtschach das Theaterstück „Der Bauer als Millionär“ von Ferdinand Raimund am Programm. Heute feiert das Stück Premiere (Beginn: 20.15 Uhr). Neun weitere Aufführungen folgen. Wie gewohnt führt Reinhold Moser Regie. Der Theaterenthusiast hat erstmals 1985 beim Stück „Totentanz“ von Alois Lippl die Regie übernommen und seither nie mehr abgegeben. Mittlerweile ist die gesamte Familie Mosers vom Theatervirus befallen – mit Ehefrau Petra, den Kindern Katharina und Daniel sowie Enkelkind Sofie und dem Familienoberhaupt höchstpersönlich stehen fünf Mosers auf der Bühne. Insgesamt spielen in diesem Jahr 14 Personen mit, davon drei Jugendliche im Alter von elf und zwölf Jahren. 20 Personen arbeiten im Hintergrund (hinter der Theke, bei der Technik etc.). Spieltermine und Infos sind unter www.theatergeiersdorf.at abrufbar.