Damit nicht immer mehr Kinder hungrig in den Unterricht müssen: Die Bildungsreferenten von Stadt und Land, Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) und Landesrat Daniel Fellner (SPÖ), stellen die Weichen für eine möglichst flächendeckende Ausweitung des Breakfast Clubs an allen Klagenfurter Schulen.
Betroffen zeigt sich Bildungsreferent Vizebürgermeister Liesnig über die Schilderungen von Caritasdirektor Ernst Sandrieser, wonach viele Familien finanziell zu kämpfen haben und Kinder darunter leiden. Es ist alarmierend, dass Familien, vor allem Alleinerziehende, mit drei oder mehreren Kindern armutsgefährdet sind. Die Kinder gehen oft hungrig in den Unterricht, da das Geld für ein Frühstück und eine gesunde Schuljause fehlt. Auch Schulausflüge oder eine Kinderbetreuung lässt die familiäre finanzielle Lage oft nicht zu.
"Situation unerträglich"
"Diese Situation ist für mich unerträglich. Dass Kinder in unserer Stadt hungrig in die Schule gehen müssen, ist nicht hinnehmbar. Alle Kinder sollen die gleichen Startchancen haben und bestmöglich für den Schultag gerüstet sein. Ich schlage daher vor, den Breakfast Club mit Beginn des nächsten Schuljahres auf ganz Klagenfurt auszudehnen", sagt Liesnig. Bei Landesrat Daniel Fellner traf er damit sofort auf offene Ohren, er hat nach einem ersten Gespräch unverzüglich Unterstützung zugesagt.
Die Frühstücksaktion wurde 2018 von der Volkshilfe Kärnten ins Leben gerufen und wird von der Stadt Klagenfurt finanziell unterstützt. So bekommen die Kinder in der Schule vor Unterrichtsbeginn ein ausgewogenes und gesundes Frühstück. Sie helfen bei der Zubereitung und können den Schultag gemeinsam mit Freunden beginnen. Aktuell gibt es diese Aktion in der MS St. Peter und der MS St. Ruprecht.
Wie das Modell finanziert werden soll, ist noch offen. "Die Stadt Klagenfurt wird sich das leisten müssen", sagt Liesnig auf Nachfrage. Derzeit kostet das Projekt pro Schule 16.000 Euro im Jahr. Wie viele Schulen mit dem Frühstück versorgt werden, ist ebenso noch ungeklärt. "Wir müssen zuerst den Bedarf erheben. Ich gehe aber davon aus, da die Notwendigkeit groß ist, dass sich viele Schulen anschließen werden. Wir sind auch noch auf der Suche nach Partnern, um die Projektkosten gering zu halten", sagt Liesnig.