Die monatelange Suche hat ein Ende. Die Windisch-Kaserne in Klagenfurt verfügt nun über einen neuen Namen. Zukünftig wird die Kaserne nach Georg Goess benannt, wie das Verteidigungsministerium bestätigt. Der 2015 verstorbene Kärntner Militär war jahrelang Kommandant des Jägerregiments 7 und von 1988 bis 1996 Kommandant der 7. Jägerbrigade. Seinem Engagement war es außerdem zu verdanken, dass damals die 4. Kompanie des Jägerregiments 7 in einem Truppenversuch als erste Kaderkompanie aufgestellt wurde. "Mit Oberst Goess haben wir einen Namensgeber gewählt, der militärhistorisch und prägend für die Soldaten in Kärnten gewesen ist und das bis zum heutigen Tag", sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Unter Einbindung der Landesregierung sowie der Stadt einigte man sich auf Goess, der am 24. April 1938 auf die Welt kam.
Die militärhistorischen Denkmalkommission wurde 2022 mit der Entwicklung von Namensvorschlägen beauftragt. Mehrmals wurden die Ideen erneuert, was mit ein Grund für die lange Prozessdauer war. In der Endauswahl befanden sich neben Goess auch Oberst Walther Schaummann sowie der Name Glan-Kaserne. Am Ende fiel die Wahl auf Goess jedoch "ganz einfach", wie Dieter Anton Binder, Vorsitzender der Denkmalkommission, sagt. Man suchte als neuen Namensgeber eine hochrangige Person, die in der Zweiten Republik für Österreich im Einsatz war. "Goess war richtungsweisend für das Österreichische Bundesheer", sagt Binder. Er war auch auf Zypern im Einsatz und "überzeugte mit seiner ruhigen und besonnenen Art im Jugoslawien-Konflikt", sagt Binder. 1991 führte Goess an der Kärntner Grenze den "Sicherungseinsatz" und war in weiterer Folge als Informationsoffizier im Bereich des Militärkommandos Kärnten tätig.
Nähe zum NS-Regime
Damit verschwindet der Name Alois Windisch von der Heimat der Stellungskommission in der Rosenbergstraße, die seit 1967 diesen Namen trug. Im Herbst 2022 einigte sich der Nationalrat auf eine Umbenennung der Kaserne. Windisch war Teil des NS-Regimes und stand im Zweiten Weltkrieg unter anderem bei der Besetzung Narviks im Einsatz. SPÖ, ÖVP, Neos und Grüne waren sich einig, dass die Kaserne nicht mehr den Namen des Generalmajors tragen soll.