"Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren!" Schon Karl Lagerfeld war der Meinung, dass der beliebte Schlabberlook nichts außer Haus verloren hat – so auch eine Sekundarschule im deutschen Wermelskirchen. Dort möchte man den Schülern einen bewussten Umgang mit ihrer Kleidung näherbringen. Wie stehen die Klagenfurter Schulen zu diesem Thema?
An der Mittelschule in Moosburg seien die Daheim-Klamotten weder verboten noch erwünscht. Laut Direktor Norbert Lamprecht sei es aber generell schwierig, eine Kleiderordnung vorzugeben. In der Hausordnung verweist man auf angemessene Kleidung – unter anderem werden aber bauchfreie oder transparente Kleidung verboten. Zusätzlich besprechen die Klassenvorstände die Kleidungssituation mit ihren Klassen individuell. Laut Lamprecht seien aber auch die Extrema nicht erwünscht: "Wir wollen keine Burka, aber auch keine Bikinis."
Verschiedene Räume, verschiedene Kleidungsstücke
Am Bischöflichen Real- und Oberstufenrealgymnasium St. Ursula gibt es keine derartige Beschränkung. Behandelt wird das Thema aber dennoch: Sowohl Lehrer als auch Schüler und Eltern diskutieren in einem Ausschuss darüber. Laut Direktor Hans Omann wolle man den Schülern beibringen, sich entsprechend einer gewissen Bühne zu kleiden. "Ich kann als Schulleiter auch nicht mit der Badehose in den Dienst gehen", unterstreicht er den Unterschied zwischen privater und beruflicher Kleidung. Laut ihm verlange eine gewisse Bühne auch eine entsprechende Kleidung.
Ähnliches Spiel im Bundes- und Bundesrealgymnasium Lerchenfeldstraße in Klagenfurt. In der Hausordnung wird auf eine "entsprechende Kleidung" verwiesen. Darunter versteht man ordentliche und nicht zu aufreizende Bekleidung für Mädchen und Burschen. Von Jogginghosen aber keine Rede. "Wir verbieten unseren Schülern die Jogginghose nicht, dennoch sollte man aber der Schule entsprechende Kleidung anziehen", so Direktorin Sabine Weber.
Auch in der HTL Mössingerstraße gibt es keinerlei Vorschriften bezüglich Freizügigkeit oder dem beliebten Couch-Kleidungsstück. "Bei uns gibt es nur funktionale Kleidungsvorschriften", so Direktor Hubert Lutnik. Dies bedeutet, dass in den Werkstätten und Laboren entsprechende Schutzkleidung getragen werden muss.
"An manchen Tagen wäre es schon angenehm!"
Aber wie stehen die Schüler zu der derzeitigen Situation? Melina Grünkranz, Schülerin der HTL Mössingerstraße würde dieses Verbot nicht stören. "Ich finde man kann sich ordentlich kleiden, wenn man wo hingeht, schon etwas herrichten." Eine ähnliche Sicht teilt auch die 14-jährige Schülerin Marie-Sophie Posratschnig. Dass an ihrer Schule, der NMS Moosburg, die Jogginghose nicht gerne gesehen wird, stört sie wenig. "Aber an manchen Tagen denke ich mir schon, dass es angenehmer wäre, eine Jogginghose zu tragen", lacht sie. Der Gedanke wird aber schnell wieder verworfen.
Selina Uran