Klagenfurt ist die einzige Stadt in Österreich, die im Rahmen der EU-Cities-Mission bis 2030 klimaneutral werden will. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Landeshauptstadt bis 2030 jährlich 350.000 Tonnen einsparen.
Einige Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: Die Stadtwerke (STW) setzen beim Stromeinkauf komplett auf erneuerbare Energien, Fernwärme wird durch Biomasse erzeugt, ein Fernkälteprojekt ist in Vorbereitung, Erdgas soll durch grünes Gas ersetzt, der Ausbau von PV-Anlagen weiter forciert werden und Smart-City-Wohnkonzepte, wie bei "Hi Harbach" sollen bei neu zu schaffenden (Neuner-Areal, altes Hallenbad etc.). Ab Herbst 2023 soll E-Car-Sharing zur Verfügung stehen.
Ein großer Brocken (55.000 Tonnen CO₂) ist die Dekarbonisierung der Busflotte. 144 Millionen Euro müssen investiert werden. 44 Millionen Euro Bundesförderung sind bereits gesichert. Gerade wird ein 72-Millionen-Euro-Kredit ausverhandelt. Die ersten E-Busse sollen im Herbst 2024 in Klagenfurt fahren.
Budgetvolumen von 500 Millionen Euro
Geschätzte 500 Millionen Euro wird die Klimaneutralität Klagenfurt insgesamt kosten, 40 bis 50 Prozent davon sollen aus Fördermitteln kommen. Der restliche Betrag muss laut Wolfgang Hafner, Leiter der
Abteilung Klima und Umweltschutz, über innere und äußere Darlehen finanziert werden. Vizebürgermeister Finanzreferent Philipp Liesnig (SPÖ) ergänzt: "Wir müssen beim Budget Prioritäten setzen und bei den laufenden Ein- und Ausgaben einen Überschuss erwirtschaften. Das ist uns beim Rechnungsabschluss 2023 gelungen."
Andererseits drohen Strafzahlungen in der Höhe von 9 Milliarden Euro, sollte Österreich seine Klimaziele nicht erreichen. Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) nimmt deshalb auch die übergeordnete Verwaltungsebene in die Pflicht. "Seitens des Landes wurde uns vor der Wahl Unterstützung zugesichert. Ich hoffe, die neue Landesregierung steht zu ihrem Wort."