Dreimal ging das beliebte "Afterwork" am Klagenfurter Benediktinermarkt in der Vergangenheit bereits über die Bühne. Dreimal zog die Veranstaltungsreihe tausende Menschen an und verwöhnte die Gäste an jeweils sechs Freitagabenden in den Sommermonaten mit kulinarischen Genüssen aus der Alpe-Adria-Region, chilligen DJ-Sounds und Live-Musik.

Nun droht der Eventserie allerdings der (vorzeitige) "Feierabend". Denn: Vonseiten der Stadt Klagenfurt gibt es nämlich kein Geld mehr, im Vorjahr wurde die Veranstaltung noch mit 60.000 Euro (für Bewerbung, Musiker, DJ und Anlage) subventioniert. "Wir haben, nach Rücksprache mit der Fachabteilung, das Event nicht in das Budget aufgenommen", erklärt Finanzreferent und Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ).

"Kein Eintritt!"

Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (TK) will dennoch am "Afterwork" festhalten und es auch in diesem Sommer wieder über die Bühne gehen lassen. "Diese Erfolgsgeschichte, die der ehemalige Stadtrat Markus Geiger ins Leben gerufen hat, muss in jedem Fall weitergeführt werden", so Scheider. "In diesem Zusammenhang soll es in den nächsten zwei Wochen ein Treffen geben", erklärt Patrick Jonke, Scheiders Büroleiter. Es gehe in dem Gespräch, zu dem neben dem Bürgermeister auch Vertreter des Stadtmarketings und die betroffenen Marktstandler eingeladen sind, darum, wer welchen Beitrag leisten kann und will.

Die Idee, einen Eintritt zu verlangen, weist Jonke aber gleich entschieden zurück. "Zu viel Aufwand", spricht er vor allem die Kosten für Security, Absperrungen und dergleichen an. Im Gegenteil: "Das Afterwork bleibt offen und ohne Eintritt." Vielmehr gehe es darum, dass sich die Wirte, die am Benediktinermarkt ausschenken, am Event auch finanziell beteiligen.

Unterschiedliche Meinungen

Gegen eine solche Beteiligung spricht sich keiner der Betroffenen aus. Dennoch gehen diesbezüglich die Meinungen auseinander. Während jene Wirte, die direkt am Geschehen Prosecco, Wein und Bier ausschenken, vom regen Gästestrom profitieren, sehen sich jene Gastronomen, deren Lokale an der Süd- bzw. Nordseite liegen, etwas im Nachteil.

Einer davon ist Thomas Lercher. Der gebürtige Steirer betreibt seit mittlerweile acht Jahren das "Zuagrast" an der Nordseite des Marktes. "Meine Gäste bekommen beispielsweise von der Live-Musik so gut wie nichts mit, nur über einen Lautsprecher", weiß der Markt-Wirt aus Erfahrung. Dennoch profitiere er vom Interesse der Klagenfurter und Klagenfurterinnen am "Afterwork", deshalb sei auch er bereit, einen finanziellen Beitrag zu leisten. Die Frage sei nur, in welcher Höhe, da müsse man seiner Meinung nach Unterschiede machen.

Politik meldet sich zu Wort

"Wir brauchen Veranstaltungen in der Klagenfurter Innenstadt und keine Schnellschüsse aus den Politbüros", sagt der JVP-Obmann Julian Geier. "Wir fordern den Vizebürgermeister auf, sich gemeinsam mit zuständigen Referenten und den Markt-Gastronomen ein Konzept zu überlegen, das die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt. Es darf keine politischen Schnellschüsse geben, sondern es ist wichtig, dass alle an einem Strang ziehen und eine gemeinsame Basis für die Zukunft schaffen", sagt Geier.