Rund ein Viertel der Befragten fühlen sich laut einer aktuellen Studie psychisch schlechter als noch vor einem Jahr, 20 Prozent bezeichnen sich gar selbst als psychisch krank.
"Die andauernde coronabedingte Pandemie sowie die zunehmende Belastung im Alltag aufgrund der erschwerten wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen schlagen sich auf die mentale Gesundheit der Menschen nieder", erläutert Georg Spiel, Obmann des Vereins pro mente Kärnten: "Der Reha-Klinik für Seelische Gesundheit kommt damit eine besondere Bedeutung zu und wir arbeiten laufend an der Erweiterung und Verbesserung unseres Angebotes."
Reha-Klinik als Pionier der Mental-Health-Rehabilitation
Was die stationäre Rehabilitation betrifft, nimmt die Reha-Klinik für Seelische Gesundheit in Klagenfurt österreichweit eine Vorreiterrolle ein. Am 4. März 2002 öffnete sie erstmals ihre Pforten für die ersten Patient:innen, 20 Jahre später kann sie auf mehr als 13.800 Rehabilitanden zurückblicken.
"Dass die psychiatrische Rehabilitation bei psychischen Erkrankungen eine tragende Säule zur Heilung darstellt, konnte in verschiedenen Wirksamkeitsstudien nachgewiesen werden. Wir können uns glücklich schätzen, eine solche Betreuungsform in dieser hohen Qualität in Österreich anbieten zu können. Dies vor allem, da das Bewusstsein steigt, unter einer psychischen Erkrankung zu leiden und in den kommenden Jahren mit einer weiteren Zunahme an mentalen Problemlagen zu rechnen ist", erklärt Christoph Wassermann, Ärztlicher Leiter der Reha-Klinik für Seelische Gesundheit.
Geschäftsführerin Petra Müller informiert: "Seit Jahresbeginn kann die Rehabilitation auch ambulant in Klagenfurt absolviert werden. Dadurch können auch jene Personen erreicht werden, für die eine stationäre Rehabilitation nicht möglich ist." Diese Alternative besteht aufgrund einer Kooperation mit der Humanomed. Die ambulante Rehabilitation ist im ARZ (Ambulantes Reha-Zentrum) Klagenfurt direkt an die Privatklinik Mariahilf angeschlossen.
Gesundheitsreferentin Beate Prettner freut sich ebenso über die Erweiterung des Angebotes: "Die Sicherstellung einer bestmöglichen Versorgung bei psychischen Erkrankungen ist uns ein großes Anliegen. Nun gibt es einen Baustein mehr, der gemeinsam mit anderen Angeboten ziel- und bedarfsorientiert für die Betreuung der Kärntnerinnen und Kärntner eingesetzt werden kann."
Ein Blick in die Zukunft
Impulsreferent Guido Offermanns, Universität Klagenfurt und Karl Landsteiner Institut für Krankenhausorganisation in Wien weist auf die Notwendigkeit zur forcierten Entwicklung abgestufter Versorgungskonzepte mit Fokus auf die Bedürfnisse der Patient:innen hin, in der die Rolle von Prävention, ambulante Betreuungsformen sowie der Rehabilitation gestärkt werden muss. "Die Fähigkeit einer transformationalen Führung in Gesundheitsorganisationen wird immer wichtiger werden, nämlich die sich schnell verändernden externen Rahmenbedingungen in Einklang mit der Organisationsentwicklung zu bringen. Die Rolle des Personals wird als wertvoller, unverzichtbarer und wertgeschätzter Bestandteil im gesamten Gesundheitssystem neu zu definieren sein", erläutert er und ergänzt: "Zudem werden die Bürger:innen bei der Gestaltung der Zukunft der Gesundheitsorganisationen mitwirken. Zu nennen sind zum Beispiel Selbsthilfegruppen, welche sich zur Wahrnehmung Ihrer Interessen zusammenschließen."
Über die Reha-Klinik für Seelische Gesundheit
Die Reha-Klinik deckt ein breites medizinisches Leistungsspektrum ab. Dazu gehören die Behandlung von Depression, Angst-, Panik- oder Zwangsstörungen, Traumafolge-Erkrankungen, Erschöpfungs-, Überlastungs- und Burnout-Erkrankungen ebenso wie psychisch bedingte, chronische Schmerzerkrankungen. In der sechswöchigen stationären oder bis zu zwölf Monate dauernden ambulanten Behandlung wird neben der psychologischen und psychotherapeutischen Schwerpunktsetzung auch auf den Einsatz von körper- und kreativtherapeutischem Angebot gesetzt. Wesentliche Säule in der Rehabilitation ist dabei die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen sowie ein bedarfsgerechtes Angebot, um die Erreichung der jeweiligen Rehabilitationsziele der Patient:innen bestmöglich zu unterstützen.