Unter dem Motto "Zukunft Wohnen?" hat der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) an der Kreuzung Völkermarkterring/ Funderstraße in Klagenfurt eine Couch mit Tisch und Sessel aufgebaut, um symbolisch aufzuzeigen, dass bereits viele Menschen aufgrund der massiven Teuerung mit dem Existenz- und Wohnungsverlust bedroht sind.
"Wir versuchen nach unserer großen Demonstration vom 17. September, die Bevölkerung noch einmal auf die Themen Teuerung, Miet- und Spritpreise aufmerksam zu machen und, dass wir dagegen noch mehr unternehmen müssen", erklärt René Willegger, Landesvorsitzender des ÖGB. Im September protestierten Tausende Menschen österreichweit gegen die Teuerung. In Klagenfurt zog es laut ÖGB 500 Demonstrierende auf die Straßen.
Schluss mit Börsenspekulation
Er fordert die Bundesregierung dazu auf, vor allem aktiv in den Strompreismarkt einzugreifen, um nachhaltige Preissenkungen für Kundinnen und Kunden zu erwirken. "Der Strompreis darf nicht mehr an der Börse spekuliert werden. Die Bundesregierung muss bei Lebensmitteln und Spritpreisen die Steuern senken. Da, wo sie nicht direkt eingreifen kann, muss europaweit an einem Strang gezogen werden", lautet Willeggers Appell.
Aktionswoche des ÖGB
Der Protest war Auftakt der "ÖGB Aktionswoche", in der man von 10. bis 14. Oktober in den Kärntner Regionen das Thema Teuerung und "Preise runter" zu jenen Menschen zu bringen versucht, welche es bereits betrifft. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema Mobilität. "Kärnten ist ein Pendlerland. 60 Prozent der Menschen sind nahezu täglich auf das Auto angewiesen. Für viele PendlerInnen ist Tanken aber bereits zum Luxus geworden. Auch PensionistInnen sind oft ohne Auto nicht mobil, etwa für den Arztbesuch oder den Wocheneinkauf", erklärt Michael Raunig, Pressesprecher der ÖGB.
Betriebsrätekonferenzen am 14. Oktober
Die Aktionswoche geht den Betriebsrätekonferenzen der Metaller am 14. Oktober voraus. "Momentan stocken die KV-Verhandlungen. Wir bestehen auf über zehn Prozent der Reallohnerhöhung. Das haben sich die Mitarbeiter verdient, die Firmen haben zudem in den letzten Jahren sehr gut verdient", lautet die Botschaft des Landesvorsitzenden.
Martin Johaim