Ausgrabungen von Archäologen geben Hinweise darauf, dass schon die Kelten, etwa um Christi Geburt herum, ihre Pferde mit Hufeisen beschlagen haben. Der Hufschmied gilt somit als einer der ältesten Berufe weltweit. Im 21. scheint dieser Traditionsberuf allerdings vom Aussterben bedroht zu sein. 50 gibt es noch Kärnten, in Klagenfurt Stadt und Land sind es gerade noch sieben.
Einer, der sich diesem klassischen Handwerk noch annimmt, ist Markus Wakonig aus Maria Rain. Als Hufschmied in zweiter Generation wurde ihm das Arbeiten mit Pferden quasi in die Wiege gelegt.
Kaum noch Hufschmiede vorhanden
"Mein Vater hat vor 45 Jahren die ersten Pferde an den Hof geholt. Schon in der Volksschule war mir klar, dass ich Hufschmied werden möchte", erzählt er von seinem Werdegang. Mittlerweile hat der gestandene Mann den landwirtschaftlichen Familienbetrieb übernommen, das Hufschmieden betreibe er noch in Teilzeit.
"Früher habe ich täglich vier bis fünf Pferde beschlagen. Mit dem Hof schaffe ich das nicht mehr. Obwohl Arbeit genug vorhanden wäre", meint Wakonig. Es fehle an Hufschmieden, der Beruf sei definitiv vom Aussterben bedroht. "Dabei genießt man eine gewisse Jobsicherheit. Denn eine Maschine wird diesen Beruf nie ersetzen können", ist Wakonig überzeugt.
Man braucht Gespür für das Tier
Seit 1999 ist der 44-Jährige selbstständig und arbeitet alleine. Das heißt, er hält das Bein des Pferdes selbst, während er den Hufbeschlag anbringt. "Es ist auch nicht ungefährlich, auch Pferde haben ihre Launen", schmunzelt Wakonig und deutet an, dass schon auch einmal ein ordentlicher Tritt des Pferdes die Arbeit stören kann. "Zum Glück wissen Pferde nicht, wie stark sie eigentlich sind."
Hufschmiede sind letztlich nicht nur reine Handwerker, sondern benötigen auch ein gutes Gespür für das Tier. Eine fundierte Ausbildung sei absolut notwendig, doch: "Der Beruf ist mittlerweile ein offenes Gewerbe, das ist ein Nachteil für jene, die die Ausbildung mit Meisterbrief gemacht haben." Für den Hufschmied aus Maria Rain ist daher klar: "Es ist ein wunderschöner, abwechslungsreicher Beruf, der viel Freude bereitet und Verantwortung mit sich bringt. Daher sollte er auch ordentlich erlernt sein."
Martin Johaim