Ein modernes Chemielabor wurde am Donnerstag an der HTL Mössingerstraße in Klagenfurt durch Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnet. Entstanden ist es auf Initiative der chemischen Industrie Kärntens, die dringend junge Arbeitskräfte sucht. In der Mössingerstraße absolvieren auch bereits 125 Schülerinnen und Schüler den neuen schulautonomen Schwerpunkt "Analytische Chemie und Digitalisierung".
"Hier haben einige sehr weit vorausgeschaut und ein mehr als herzeigbares Labor umgesetzt", freute sich Kaiser beim Durschneiden des Bandes. Er dankte allen Beteiligten und betonte die Wichtigkeit, Jugendlichen am Bildungsweg bestmögliche Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. "In Kärnten haben wir eine sehr gute Kooperation zwischen Bildung, Industrie und Wirtschaft, wozu auch die regelmäßigen gemeinsamen Regierungssitzungen mit den Sozialpartnern beitragen", erklärte er. Wichtige Schritte setze das Land aber auch mit dem neuen Fachberufsschulkonzept, das Ausbildungsort und mögliche Praktika in räumliche Nähe bringen solle. Jungen Leuten die bestmögliche Ausbildung zu bieten, sei außerdem wegen der demografischen Entwicklung mit dem Rückgang bei der erwerbsfähigen Bevölkerung ganz wesentlich.
HTL-Direktor Hubert Lutnik erklärte, dass das Chemielabor vom Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) finanziert und mit Sachspenden aus der Industrie ausgestattet wurde. Zudem sei eine Chemiewerkstätte eingerichtet worden. An den Lehrplänen und Übungen für den Chemieschwerpunkt habe die Industrie ebenfalls mitgearbeitet.
HTL-Absolventen sind extrem wichtig
Initiatoren des Projektes sind der ehemalige Vorstand der Treibacher Industrie AG, Alexander Bouvier, und Klaus Raunegger (früher Merck/Procter & Gamble, nunmehr G.L. Pharma GmbH). Bouvier verwies auf 22 Chemiebetriebe mit 3200 Beschäftigten in Kärnten, die 1,3 Milliarden Euro im Jahr umsetzen. Absolventinnen und Absolventen einer HTL seien für die Industrie enorm wichtig, daher sei die Ausbildung an der HTL Mössingerstraße ein Meilenstein. Raunegger sagte, dass man wegen des großen Bedarfs an Arbeitskräften jungen Leuten sogar schon Ausbildungen auswärts bezahlt habe. "Die Industrie steht stark hinter dieser neuen Chemie-Ausbildung in Kärnten. Diese hat Zukunft und ist eine Jobgarantie", betonte er.
Dass Absolventinnen und Absolventen des HTL-Chemieschwerpunktes den Weg direkt in die Industrie finden, wünscht sich Andreas Ulrich von der HERMES PHARMA. Er verwies auf die Weiterbildungschancen im Betrieb, auch ein Studium könne so absolviert werden.