Jugendarbeitslosigkeit zu verhindern und Beziehungen zu knüpfen: Das ist Ziel des Sozialunternehmens "Sindbad", das es seit letztem Jahr auch in Kärnten gibt. Den Jugendlichen - es handelt sich um Schüler aus sozialen Brennpunktschulen, Migranten, Teenager aus benachteiligen Familien oder einfach um Jugendliche mit Startschwierigkeiten - werden junge Erwachsene zur Seite gestellt, die ihnen ehrenamtlich bei der Jobsuche helfen. Eine von ihnen ist Patricia Banfield (36).
Hauptberuflich ist die Klagenfurterin im Marketing tätig. In ihrer Freizeit widmet sie sich ihrem 15-jährigen Mentee. "Sie ist sehr aufgeweckt und erzählt mir viel aus ihrem Leben", sagt Banfield. "Durch den Austausch mit ihr erfahre ich, wie die Jugend von heute tickt und was sie beschäftigt. Und wie sich das Bildungssystem weiterentwickelt hat."
Die 15-Jährige wollte zuerst eine Lehre machen, entschied sich dann aber, weiter die Schule zu besuchen. "Die Erleichterung nach der Entscheidung war ihr deutlich anzumerken. Sie hat ein Etappenziel erreicht."
Viele Jugendliche sind nach dem Schulabschluss orientierungslos. "Die meisten von uns waren selbst einmal in dieser Situation. Mir gefällt die Idee, anderen beim Finden ihres Weges zu helfen, sich in sie hineinzuversetzen", sagt Banfield, die durch einen Bekannten im Roteract Club auf das Sozialprojekt Sindbad aufmerksam geworden ist. "Man reflektiert auch auf Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit zurück."
Wie zeitaufwendig ist das Ehrenamt?
Jeden Monat sollte man seinen Jugendlichen zumindest ein Mal treffen. "Man muss schon damit rechnen, dass man sich Zeit freischaufeln muss", antwortet Banfield. "Anfangs öfter, später weniger." Eine Staffel dauert acht- bis zwölf Monate.
Auch Vernetzungstreffen mit den anderen Mentoren finden regelmäßig statt. "Wir sind eine richtige kleine Gemeinschaft", freut sich Banfield.
Julia Braunecker