Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, ist Olga Grolitsch mit ihrem Mann, dessen Bruder und seiner Frau, nach Techelsberg gezogen. Die vier hatten in der Ukraine eine Fabrik, der Mann der 43-Jährigen stammt aber ursprünglich aus Kärnten. Nach drei Tagen im Schockzustand beschlossen die beiden, den Menschen in der Ukraine, zu helfen. Sie begannen Hilfsgüter zu sammeln, die mit Bussen an die ukrainische Grenze in Polen und Ungarn geschickt wurden. Diese Busse brachten dann geflüchtete Frauen und Kinder mit zurück.
So kamen über 150 Geflüchtete nach Kärnten, für die Grolitsch zumindest eine Unterkunft, für viele auch Arbeits-, Kindergarten- oder Schulplätze organisierte. "Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass es notwendig war, dass die Leute hierhergekommen sind", erklärt die Übersetzerin, die auch BWL studiert hat. Über 90 Prozent dieser Menschen wollen, sobald es möglich ist, sowieso wieder zurück in ihre Heimat, zu ihren Familien. Viele sind schon zurückgefahren.
"Wir sammeln immer noch Geld und Mittel, damit wir medizinische Produkte in die Ukraine schicken können", erzählt Grolitsch. Ihre Kontakte vor Ort können direkt bei den Krankenhäusern nachfragen, was benötigt wird und so kommt alles, an genau der richtigen Stelle, an. Mit Videos von den Übergaben oder offiziellen Briefen von Chefärzten oder Direktoren der Krankenhäuser, wird der Erhalt bestätigt. Spezielle Vakuumapparate, die für die Behandlung von schweren Verbrennungen benötigt werden, aber auch blutstoppende Bandagen und Kardiographen, für die Krankenhäuser und mobile Einsatzkräfte, wurden so in die Ukraine geschickt.
Kärnten ist für Grolitsch eine zweite Heimat, mit einer sehr schönen Natur und vielen hilfsbereiten Leuten, denen sie für ihre Spenden danken möchte. Sie selbst ist gerne im Garten und das Kochen, sowie Gerichte anderer Länder, faszinieren sie. Außerdem ist Yoga eines ihrer Hobbys: "Das beruhigt mich unglaublich."
Lena Reiner