"Das Rammstein-Konzert war der Hammer, aber es grenzt an ein Wunder, dass ich überhaupt dabei war", erzählt ein Klagenfurter. Der 49-Jährige ist, wie viele andere Fans der deutschen Rock-Band, beim Kauf der Tickets, in die Falle getappt - seine Karte war damit ungültig, der Einlass wurde ihm verwehrt. Nur durch Zufall kam der Unternehmer noch zu einer "legalen" Karte und damit doch noch ins Stadion.   

Der Klagenfurter bezahlte auch mehr: Statt der üblichen 115 Euro bezahlte der 49-Jährige knapp 150 Euro
Der Klagenfurter bezahlte auch mehr: Statt der üblichen 115 Euro bezahlte der 49-Jährige knapp 150 Euro © KK

"Ich habe mich kurzerhand entschlossen, das Konzert zu besuchen", erklärt der Klagenfurter im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Im Internet stieß er bei seiner Suche auf die Seite Viagogo. "Ich konnte tatsächlich das letzte Stehplatz-Ticket zum Okkasionspreis von 149 Euro erwerben." Zu früh gefreut, denn beim Gate wurde ihm mitgeteilt, dass seine Karte ungültig sei. Der Grund: Das Ticket sei auf einen anderen Namen personalisiert. "Mir wurde aber beim Kauf versichert, dass dies normal sei." Dem war aber doch nicht so! Für weitere 115 Euro und durch die (finanzielle) Unterstützung von Freunden kam er dann noch an der Kasse zu einem letzten, so begehrten, aber dafür legalen Konzert-Ticket.

Kein Einzelfall

Für Konsumentenschützer ist der Fall des Klagenfurters nur einer von vielen. Seit Jahren beschweren sich Konsumentinnen und Konsumenten über überhöhte Preise, mangelnde Transparenz und irreführende Geschäftspraktiken bei Viaggogo. "Dieses Problem beschäftigt sehr viele Verbraucherschutzeinrichtungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz", heißt es aus der Arbeiterkammer. Nicht nur Verbraucherschützer, auch Künstlerinnen und Künstler und Veranstalter sind mit dieser Ticket-Plattform sehr unzufrieden und versuchen mit rechtlichen Mitteln dagegen vorzugehen. Selbst Rammstein bewirkte schon im Jahr 2019 eine einstweilige Verfügung gegen die Plattform.

Laut Viaggogos PR-Firma erhielten Käufer vor dem Kauf "umfassende und transparente Informationen" über die Tickets. Im Fall des betroffenen Klagenfurters wurde ihm von Viaggogo die Rückerstattung des Kaufpreises binnen zehn Werktagen versichert - inklusive eines Gutscheins für die entstandenen Unannehmlichkeiten.