Vor dem Abfluss im Lendhafen staut sich der Müll: Plastiksäcke, Dosen und Verkehrszeichen schwimmen im Wasser. „Durch die warmen Temperaturen sind die letzten verbliebenen Eis- und Schneeflächen geschmolzen“, erklärt Heinz Blechl, Leiter des Stadtgartenamts. „Alles, was im Laufe des Winters achtlos im Lendkanal entsorgt wurde, wird angeschwemmt.“ Sogar Einkaufswägen und Fahrräder seien an der Oberfläche aufgetaucht. Zur Verzögerung komme es durch die geringe Strömungsgeschwindigkeit der vier Kilometer langen Lend. „Es dauert mehrere Wochen, bis der gesamte Müll im Hafen ankommt“, sagt Blechl. Zwar durchkämmt im Frühling ein Reinigungsschiff des Stadtgartenamts das Gewässer. „Das befindet sich aktuell aber noch im Winterdienst“, erklärt er. Trotzdem werde der Kanal von den Mitarbeitern des Stadtgartenamts regelmäßig gereinigt.
Den Lendkanal zu attraktivieren, ist auch Ziel eines Projektes der ÖVP, an dem sich neben der Stadt auch die Wörthersee Schifffahrt und der Tourismusverband beteiligen. Die Projektsumme beträgt 1,1 Millionen Euro. Damit soll unter anderem die Anschaffung eines elektrobetriebenen Passagierschiffes für 50 Personen finanziert werden. „Der Rumpf wird so gebaut, dass die Wasserverdrängung möglichst gering ist“, heißt es aus dem Büro des zuständigen Stadtrates, Max Habnicht. Der Gemeinderat stimmte am Dienstag einstimmig für einen Förderantrag beim Land Kärnten. Die erste Ausfahrt des Schiffes soll im Frühling 2023 erfolgen.
Julia Braunecker