Zur unendlichen Geschichte mutiert der vor fünf Jahren beschlossene Neubau des städtischen Seniorenheims Hülgerthpark. 2021 wollte man mit dem Abriss des vorderen Traktes beginnen. Bis heute ist nichts dergleichen passiert. Stattdessen machen immer häufiger Gerüchte die Runde. Aus Unsicherheit darüber, was in Zukunft mit dem Heim geschieht, sollen sich Mitarbeiter parallel bereits bei anderen Betreibern beworben haben. Auf die Frage, wann der Neubau umgesetzt wird, sagt manch einer im Rathaus hinter vorgehaltener Hand "Nie".
Dabei wurde das Bauvorhaben, dessen kolportierte Projektsumme ursprünglich bei elf Millionen Euro lag, im Jahr 2020 noch als Vorzeigeprojekt präsentiert. Ein Jahr später stiegen die Kosten explosionsartig an – nämlich auf 17,1 Millionen Euro. "Man hat in der Vergangenheit zu sehr auf die Architekten gehört, anstatt auf die Spezialisten", sagt Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten). Deshalb liegt das Projekt derzeit auf Eis. "On Hold", formuliert es Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ).
Die Firma Kastner, die für die Projektsteuerung verantwortlich war, findet deutlichere Worte. "Die Zusammenarbeit wurde vom Auftraggeber gestoppt. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Politische Entscheidungen sind leider nicht immer nachvollziehbar." Gestoppt wurde auch die Kooperation mit dem Architektenbüro Wimmer und Partner. Die erbrachten Leistungen wurden seitens der Klagenfurt Pflege GmbH abgegolten.
Julia Braunecker