Eine gefällte Platane sorgt in Pörtschach immer noch für Gesprächsstoff. Der über 100-jährige Baum gegenüber dem Pörtschacher Bahnhof wurde vom neuen Besitzer abgeholzt. Laut Gemeindevorstand Florian Pacher (FPÖ) kam der Grundeigentümer damit einer möglichen Unterschutzstellung zuvor. „Das Land Kärnten hat der Gemeinde Pörtschach erst Anfang Dezember 2021 schriftlich empfohlen, die Platane aufgrund ihrer Bedeutung für die Bevölkerung zu einem Naturdenkmal zu erklären“, berichtet Pacher. „Die Bürgermeisterin hätte den Baum damit sofort per Bescheid unter Schutz stellen müssen.“ Statt der Gemeinde habe sich aber kurz darauf der Grundeigentümer beim Amt der Kärntner Landesregierung gemeldet, um sich über die damit verbundenen Folgen zu informieren. Wenige Tage später wurde der Baum gefällt. Pacher kritisiert, dass der Grundeigentümer, dessen Bruder lange für die ÖVP im Gemeinderat war, vorgewarnt wurde. Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) weist eine Verletzung des Amtsgeheimnisses zurück. „Ich sehe es als gutes Recht des Grundeigentümers, über Vorhaben zur Unterschutzstellung seines Eigentums informiert zu werden“, sagt sie.
Laut Grundeigentümer sei der Baum sehr beschädigt gewesen: „Im Falle einer Ausweisung als eines Naturdenkmals hätte ein unkalkulierbares Haftungsrisiko bestanden, wodurch die Entfernung als einzige Möglichkeit gesehen wurde“, sagt er.