Die Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft sind immens. Von Mai 1997 bis Februar 2019 soll ein ehemaliger Mitarbeiter des Klagenfurter Magistrats 170 Bargeldbehebungen in Höhe von 884.000 Euro von Konten der Stadt durchgeführt haben, ohne die Beträge in der Folge in die Stadtkasse einzuzahlen. Zusätzlich soll er weitere 106 Bargeldentnahmen in Höhe von 876.000 Euro aus der Stadtkassa vorgenommen haben, ohne die entsprechenden Einzahlungen auf das Konto der Landeshauptstadt durchzuführen. Nach fast 22 Jahren und 276 Transaktionen schädigte er die Stadt laut Anklage um 1,76 Millionen Euro. Anfang März 2020 kam der Skandal ans Tageslicht, im heurigen Juli erhob die Staatsanwaltschaft Klagenfurt Anklage. Nach der Finalisierung der 14-seitigen Anklage beeinspruchte der Pensionist die vorliegenden Vorwürfe vor dem Oberlandesgericht Graz - ohne Erfolg. "Das Oberlandesgericht wies den Anklageeinspruch ab, weil keine Einspruchsgründe vorliegen", sagt Elisabeth Dieber vom Oberlandesgericht Graz. Somit muss sich der Angeklagte ab nächsten Donnerstag, dem 4. November, vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richterin Sabine Roßmann am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Bei einer Verurteilung drohen dem Pensionisten bis zu zehn Jahre Haft.