Einheimische und Touristen besuchen den Aussichtssturm auf dem Pyramidenkogel, um von dort aus die Landschaft zu betrachten. Demnächst wird es eine weitere Attraktion in luftiger Höhe geben. Wenige hundert Meter vom Turm entfernt errichtet der Keutschacher Stefan Buchsbaum (23) einen Waldseilpark, dessen Bäume durch Seile miteinander verbunden sind. 1200 Meter Laufseil wurden verlegt. Jeder Baum kann durch eine Holzplattform erklommen werden, wobei das höchste Hindernis 20 Meter hoch ist. Insgesamt umfasst das Gelände fünf verschiedene Schwierigkeitsparcours mit 40 unterschiedlichen Übungen. Darunter: Spinnennetz, Liane, Affenschaukel, Hängebrücke und Flying-Fox. Es gibt verschiedene Flying-Foxes, der längste misst 80 Meter. Die Bewältigung erfordert Muskelkraft, Gleichgewicht, Motorik und Geschicklichkeit. Gebaut wurde der Park von dem steirischen Unternehmen "Seilpartner", das sich auf den Bau von Hochseilgärten spezialisiert hat. Für Kinder wird es einen eigenen Bereich mit niedrigeren Stationen geben.
Sicherheit
Sicherheit wird im Park großgeschrieben. Vor dem Start erhält jeder Gast eine Einweisung und wird mit Klettergurt, Helm und Karabiner ausgestattet. Letztere sind mit einem Sicherheitsseil aus Stahl verbunden. "Jeden Morgen überprüfen Mitarbeiter die Beschaffenheit der Bäume. Ein Sachverständiger kontrolliert ein Mal pro Jahr Wurzeln, Krone sowie Mindestvolumen der Baumstämme", erklärt Buchsbaum. Die Technik sei TÜV-geprüft.
Der Betreiber plant auch Kindergeburtstage, Jugendcamps oder Firmenveranstaltungen vor Ort durchzuführen.
Saison wird verlängert
200.000 Euro investiert Buchsbaum in den Bau des Klettergartens. "Der Tourismus hat sich verändert. Es gibt nicht nur die typischen Badegäste, die Urlauber wollen sich auch bewegen. Außerdem muss man auch in der Vor- und Nachsaison etwas bieten", erklärt er. Der Klettergarten wird von Mai bis Oktober geöffnet sein. Die Eröffnung findet am 9. August statt.
Kritik am Projekt
Im Vorfeld des Projekts hatte ein Keutschacher schriftlich Einspruch gegen den Waldseilgarten erhoben. Er hatte unter anderem den Ausbau des Pyramidenkogels kritisiert, und dass für den Parkplatz eine Waldfläche geopfert werde. Der Einspruch wurde von der Gemeinde jedoch abgelehnt.
"Gegner und Befürworter wird es immer geben", sagt der Keutschacher Bürgermeister Gerhard Oleschko (Team Kärnten). Er bezeichnet den Waldseilpark als Bereicherung für den Pyramidenkogel. Die Umwidmung der Grundstücke von Grünland-Forstwirtschaft in Grünland-Hochseilgarten wurde am 18. Dezember mit einer Gegenstimme von der Gemeinde beschlossen. "Eine Veranstaltungsstätten-Genehmigung und Bewilligung, eine straßenrechtliche Genehmigung, eine naturschutzrechtliche Genehmigung sowie ein geologisches Gutachten liegen vor", sagt Buchsbaum.
Julia Braunecker