Fünf Mal bereits hat Klagenfurts Magistratsdirektor Peter Jost die Einladung in den Kontrollausschuss des Kärntner Landtags abgelehnt. Über die Tonlage der sehr knappen Entschuldigungen ist nichts bekannt, dass die Reaktionen darauf entnervt ausfallen, ist aber verständlich. Jost ist Spitzenbeamter und Spitzenverdiener, verweigert jedoch Aussagen, die unbestritten Licht in die Angelegenheit der Millionen-Veruntreuung in der Causa Stadtkassa bringen würden.
Jost ist aber auch Spitzenjurist und weiß, dass er, wenn er auf die Einladungen in den Landtag pfeift, keine Sanktionen zu befürchten hat. Das ist eine Lücke im System, unbestritten. Man will sie rasch mit einer Gesetzesnovelle ändern. Dass sie aktuell aber in der Form ausgereizt wird, ist einer Lücke auf anderer Ebene geschuldet: jener zwischen josephinischem Amtsverständnis als Staats- beziehungsweise Stadtdiener und der Handhabe in der Chefetage des Klagenfurter Magistrats. Die ist in der Hinsicht offenbar recht locker.