Die Zahlen sind erschreckend: Heute ist vermutlich die zwölfte Frau in diesem Jahr gewaltsam getötet worden. Noch dazu sind diese Tragödien lediglich die Spitze des Eisberges – denn Gewalt an Frauen findet meist im Verborgenen statt und die traumatisierten Opfer trauen sich nicht an die Öffentlichkeit zu gehen. „Gewalt an Frauen beginnt nicht mit Schlägen, sondern mit abwertenden Kommentaren. Gerade in diesem Frühstadium muss die Präventionsarbeit ansetzen“, ist die Klagenfurter Frauen‐ und Familienreferentin Corinna Smrecnik (SPÖ) überzeugt. Ziel muss es sein, einerseits den betroffenen Frauen unbürokratisch und schnell zu helfen und anderseits auch die Gesellschaft auf diese unterschwellige Art der Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Dazu zählt auch bereits eine entsprechende Bewusstseinsbildung im Kinder‐ und Schulalter.
Das Frauenbüro der Landeshauptstadt und die Klagenfurter Frauenplattform, der rund 40 Fraueninitiativen angehören, nehmen in diesen Bereichen bereits eine Vorreiterrolle ein. Dennoch soll die Zusammenarbeit der Institutionen weiterhin intensiviert werden und auch Vertreter der Justiz und der Exekutive ins Boot geholt werden.
„Die Opfer müssen gehört werden und möglichen Tätern klargemacht werden, mit welchen Konsequenzen sie zu rechnen haben“, stellt Smrecnik klar.
Unabhängig davon appelliert die Frauenreferentin in Richtung Bund, dass auch entsprechende Rahmenbedingungen notwendig sind, die nicht von den Kommunen alleine zu stemmen sind. „Gewaltprävention kann nur erfolgreich stattfinden, wenn den Kommunen auch die notwendigen finanziellen Mittel dafür zur Verfügung stehen“, schließt die Stadträtin.