Eva Torkar (23) aus Velden und Ali Abdel Aziz (29) aus Klagenfurt sind fasziniert von der japanischen Anime- und Manga-Kultur. Sie verbringen ihre Wochenenden damit, in die Rollen ihrer favorisierten Film- und Serien-Charaktere zu schlüpfen. Das nennt man auch Cosplay. Und sie sind damit nicht alleine. "Es gibt eine überraschend große Gruppe von Cosplayern in Klagenfurt, aber auch in Villach. Viel mehr als wir erwartet hätten", sagt Eva Torkar, die in Klagenfurt Medien und Kommunikationswissenschaften studiert. Damit diese Jugendkultur einen Treffpunkt hat, organisieren die beiden mit dem Jugendkulturzentrum [kwadr.at] seit nunmehr fünf Jahren die sogenannte Convention "Harucon".
Normalerweise findet diese in der Messehalle statt und zog bis zuletzt um die 1000 Besucher an. Aufgrund der Corona-Pandemie findet sie zum zweiten Mal online statt. Kommendes Wochenende, von 24. bis 25. April wurden ein Cosplay-Kostüm-Wettbewerb, ein Zeichenwettbewerb, ein Anime-Quiz, ein japanischer Kochworkshop ein Make-up Workshop und vieles mehr organisiert. Infos unter www.harucon.at/online-con.
Gleichgesinnte treffen
Was ist aber das Faszinierende an Cosplay? "Das hat bei mir früh angefangen. Ich habe schon immer gerne Animes geschaut. Es ist ein tolles Gefühl, einmal in eine andere Welt einzutauchen", erzählt Eva Torkar. Sie näht mithilfe ihrer Mutter und Bekannten ihre Kostüme, eine gute Woche braucht sie dennoch, um ein vollständiges Outfit fertig zu bekommen. Torkar hat asiatische Wurzeln und wollte auch in Kärnten die Szene etwas beleben. "Eine Convention kann man in etwa mit dem ersten Besuch im Disneyland vergleichen, wenn man das erste Mal Donald Duck und Micky Mouse sieht", sagt Ali Abdel Aziz, der gerade studiert, um Lehrer zu werden. "Es ist wichtig, dass es das auch in Kärntengibt, wir haben hier fast nur Konzerte und generell wenig Jugendveranstaltungen. Bei der Harucon trifft man auf Gleichgesinnte", sagt der Student, der auf Conventions in ganz Österreich geht seit er 18 Jahre alt ist.
Daniela Grössing