5, 6 und 7 Jahre alt sind die drei Netzpythons, die im Reptilienzoo Happ gemeinsam in einem Terrarium leben. "Die Netzpythons zählen zu den größten Schlangen der Welt. Die Würgeschlangen sind ab einem Alter von drei Jahren lebensgefährlich", weiß Helga Happ zu berichten. Normalerweise ist die Reinigung des Terrariums eine Besucherattraktion, derzeit muss diese aber aufgrund der Corona-Krise ohne Zuseher über die Bühne gehen. Grundsätzlich werden die Gehege täglich gesäubert, die Großreinigung erfolgt allerdings im Winter. "Wir desinfizieren alles, streichen neu und richten zum Teil auch neu ein", erklärt Happ.
Mehr Tiere in der Corona-Zeit abgegeben
Das Jahr 2020 war auch für den Reptilienzoo kein leichtes Jahr. "Wir hatten insgesamt nur vier Monate lang geöffnet. Unser Glück war, dass die vier Monate in die Hauptsaison fielen. Nachdem wir aber viele Monate ohne Einnahmen auskommen müssen, müssen wir natürlich sparen. Wir sind sehr froh, dankbar und auch gerührt, dass so viele Kärntner, Steirer, aber auch Deutsche eine Patenschaft für die Reptilien übernommen und auch Futter gespendet haben", bedankt sich Happ. Alle Mitarbeiter sind weiterhin beschäftigt. "Die Reptilien brauchen ja nach wie vor Betreuung", sagt Happ.
Schlangen, Echsen, Schildkröten
Mehr als 1000 Reptilien werden im Zoo in Klagenfurt betreut. Außerdem wurden mehr als 400 Schlangen, Echsen und Schildkröten im Vorjahr aufgenommen. "In der Corona-Zeit sind viele Leute in Kurzarbeit und konnten sich die zum Teil kostspielige Haltung der Reptilien nicht mehr leisten. Einige Tiere wurden zu uns gebracht, andere ausgesetzt. Es haben sich auch viele ältere Menschen gemeldet, die uns ihre Schildkröte gebracht haben, weil sie Angst hatten, dass sich im Falle einer Krankheit niemand darum kümmert. Wir haben um zwei Drittel Schildkröten mehr bekommen als normalerweise üblich", erzählt die Reptilien-Expertin, die vermehrt auch Reptilien aus Wohnungen holen musste, deren Besitzer verstorben waren. Die Aufnahme von so vielen Reptilien ist nur möglich, weil Happ mit anderen Zoos, Händlern und Züchtern zusammenarbeitet.
Daniela Grössing