Jede fünfte Frau in Österreich ist von Gewalt betroffen. Alleine in Kärnten gab es  heuer schon 631 Betretungsverbote. Im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ wird das Recht auf ein gewaltfreies Leben eingefordert. Mehrere Organisationen in Klagenfurt setzen mit der Aktion „Sprechblasen gegen Gewalt“ und „Kennst du das auch?“ ein Zeichen.

„Wir wollen damit betroffene Mädchen und Frauen bestärken, Hilfe zu suchen", sagt Klagenfurts Frauenbeauftragte, Astrid Malle. Die Aktion soll außerdem die Bevölkerung animieren, nicht wegzuschauen, wenn jemand Zeuge von Gewalt wird: "Deshalb haben wir die Sprechblasen überall dort aufgeklebt, wo sich viele Menschen aufhalten", so Malle.

Im Corona-Jahr 2020 hat sich das Problem für Frauen noch verschärft. "Hilfe zu suchen, wurde für viele noch schwieriger", sagt Roswitha Bucher, Leiterin des Gewaltschutzzentrums. 1.067 Personen haben heuer schon eine Beratung in Anspruch genommen. „Die Unsicherheit der Coronakrise erschwert es Frauen, aus Gewaltbeziehungen auszusteigen“, so Bucher. Zudem verschärfe Enge das Aggressionspotenzial.

Wichtig:Telefonische Beratungen sind auch jetzt, während des Lockdowns, immer möglich! Persönliche Beratung gibt es auf Anfrage beziehungsweise in Ausnahmefällen.

Eine von 17 Sprechblasen in der Innenstadt.
Eine von 17 Sprechblasen in der Innenstadt. © KK