Normalerweise wären Lukas Wolbank und Bernd Hollauf in der letzten Nacht kaum zum Schlafen gekommen – und zwar nicht, weil sie beide Jungväter sind. Der erste Abend des Bleiburger Wiesenmarktes, der eigentlich erst heute eröffnet werden würde, hätte sie in ihren Bann gezogen. Doch das Coronavirus sorgt für die erste Absage des Volksfestes in 627 Jahren Wiesenmarkt-Geschichte. „Als das klar war, wussten wir auch, dass wir unser Projekt zeitgerecht zu einem Abschluss bringen müssen“, sagen Wolbank und Hollauf.
Ein Projekt, das sich gezogen hat, seit Hollauf „vermutlich vor zehn Jahren“ das Lied „Bleiburga am Wiesnmorkt“ komponiert und getextet hat. Als Wolbank es hörte, war ihm klar: „Daraus will ich ein Video machen, es spricht mir aus dem Herzen.“ Immerhin war der 30-Jährige, der im zweiten Bildungsweg Geoinformatik studiert, acht Jahre lang maßgeblich beim „Rock die Wiese“-Zelt engagiert.
Aus der Videoidee ist letztlich ein Projekt mit „weit mehr als 100 Arbeitsstunden“ geworden. Man hat ein Pötscher-Autodrom in das Grandur-Filmstudio in Klagenfurt verfrachtet, gut 40 Wiesenmarkt-Originale von Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig und Stadtpfarrer Ivan Olip abwärts vor die Kamera gebeten, und in unzähligen Nachstunden ein Video geschnitten, das es seit Freitag online zu sehen gibt.