In knapp zwei Monaten feiert Kärnten das 100-jährige Jubiläum der Volksabstimmung. Die Landesregierung investiert viel Geld, um zu zeigen, dass Konflikte rund um die Zweisprachigkeit der Vergangenheit angehören. Umso erstaunlicher, dass man auf der Homepage der Tourismus Region Klagenfurt zwischen fünf Übersetzungen wählen kann, Slowenisch aber nicht darunter ist. Dafür Ungarisch und Chinesisch. Welches Bild mag das bei unseren südlichen Nachbarn erzeugen? Mag sein, dass der Anteil an Ungarn und Chinesen bei der Gesamtanzahl an Übernachtungen in Klagenfurt hoch ist. Doch dieses Argument greift zu kurz, da es viele slowenische Tagesgäste gibt, welche die Landeshauptstadt besuchen. Abgesehen davon: Gerade im Jubiläumsjahr 2020 braucht es ein deutliches Zeichen zur Anerkennung der slowenischen Volksgruppe, die maßgeblich für den Ausgang der Volksabstimmung verantwortlich war.
Julia Braunecker