"Klagenfurt ist nicht zweisprachig!“ Diesen Satz hat Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz gesagt. Angeblich in ironischer Art. Angekommen ist er anders – denn ein zweisprachiges Schild wurde umgehend abgeschraubt. Derlei Umdeutungen von faktisch Gesagtem kennt man von Mathiaschitz seit ihrem Airline-Sager. Auch da schob sie Missinterpretationen vor.
Fakt ist: Die Aussage ist falsch, ebenso wie der vermeintliche Hinweis, dass die Zweisprachigkeit immer noch ein sensibles Thema sei. Das Wort Klagenfurt an sich ist eine Übersetzung von „Cviljovec“, das das slowenische Wort „cviliti“, also wehklagen enthält. In Verbindung mit der Lage an einer Furt, gemeint ist die Glan, entstand die Ortsbezeichnung. Wer sich näher mit diesen geschichtlichen Aspekten beschäftigen will, dem sei das jüngste Buch von Werner Drobesch empfohlen. Es ist im Mohorjeva Verlag erschienen, einem der bedeutendsten Verlage, der in slowenischer Sprache publiziert – und seit 150 Jahren seinen Sitz in Klagenfurt hat.
Thomas Cik