Wer in der Innenstadt wohnt und abends für einen Spaziergang sein Haus verlässt, dem bietet sich seit der Corona-Krise ein tristes Bild: Nach Einbruch der Dämmerung sind Straßen und Plätze wie leer gefegt, nur das Läuten der Stadtpfarrkirche unterbricht die Stille. Doch seit Kurzem tönt ein weiteres Lebenszeichen über den Pfarrplatz: Jeden Abend um 18 Uhr öffnet Rechtsanwalt Peter-Paul Suntinger das Fenster seiner Kanzlei, um eine Opernarie für seine Nachbarn und die Zuhörer auf der Straße zu singen."Ich möchte damit ein Zeichen setzen", sagt Suntinger. "Wir sind in unserer Freiheit eingeschränkt und doch gibt es immer wieder Möglichkeiten zur Freude - manchmal auch, indem man ganz ungewöhnliche Sachen macht. So generiert zum Beispiel Musik eine Form von Verbundenheit."
Julia Braunecker