Letzten Sonntag haben die Bäder am Wörthersee offiziell ihre Pforten geschlossen. Heuer müssen sich die Klagenfurter aber nicht nur vom Strandbad verabschieden, sondern auch von den Pächtern einer beliebten Einkehrstätte, die sich ganz in der Nähe befindet: Am Samstag stehen Karoline (55) und Heinz (62) Zirgoi zum letzten Mal hinter dem „Buffet zur Tramway“. Das Ehepaar geht nach 32 Jahren in Pension. Für zahlreiche Klagenfurter geht damit eine Ära zu Ende: „Viele Gäste sind von klein auf zu uns gekommen, heute schauen sie selbst mit ihren Kindern vorbei“, berichtet Karoline Zirgoi, die mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Zukunft blickt. „Es war schön, hier in der Natur zu arbeiten, und Kontakt zu einem so bunt gemischten Publikum zu haben“, erzählt sie. Durch die Arbeit habe sie viele Menschen kennengelernt. „Aber auch ich selbst werde in der Stadt oft angesprochen – allerdings nicht unter meinem richtigen Namen, sondern als Frau Tramway“, schmunzelt die Gastwirtin.
So ganz realisiert habe man den Abschied noch nicht: „Das liegt daran, dass wir jedes Jahr im Herbst um diese Zeit zusperren. Erst im Frühling wird es komisch werden, wenn es nichts zum Vorbereiten gibt. Früher haben wir ja immer schon am 1. April eröffnet“, so Zirgoi.
Jetzt heißt es für das Ehepaar aber erst einmal Erholen. „Mein Enkerl freut sich darauf, wieder öfter bei mir zu sein.“ Überhaupt werde man sich wieder mehr Zeit für die Familie nehmen. „Früher waren wir durch den Gastro-Betrieb doch sehr angehängt.“
Und was passiert mit der Tramway?
„Wir haben den Waggon nur gepachtet, 2020 wird ein neuer Wirt die Gastro übernehmen. Der Platz ist sehr gefragt, es gibt bereits zahlreiche Interessenten“, sagt Zirgoi.
Julia Braunecker