Flügel haben ihn schon immer beflügelt: Der Villacher Matthias Karnel erlernt derzeit im Klagenfurter Traditionsbetrieb Langer das alte Handwerk des Klavierbauens. Mit 21 Jahren ist er eigentlich ein Spätberufener. „Ich bin nach der Matura nach Graz und habe Musikwissenschaft und zu Beginn noch Sport studiert“, erzählt er. Doch dann habe er einen Zeitungsartikel über die Kunst des Klavierbauens gelesen. „Da habe ich plötzlich gewusst: Das will ich machen!“ Die Liebe zu den 88 Tasten wurde Karnel in die Wiege gelegt: Seit seinem siebenten Lebensjahr spielt er Klavier, zusätzlich beherrscht er Trompete, Saxofon und Geige und singt im Chor. Sein musikalisches Talent hat Unternehmer Alex Langer überzeugt, ihn einzustellen: „Für den Beruf ist neben Präzision und technischem Verständnis, vor allem ein musikalisches Gehör unbedingt erforderlich.“
Der Arbeitsplatz Karnels, er ist im zweiten Lehrjahr, ist die kleine hauseigene Werkstatt des Klavierhauses in der Domgasse in Klagenfurt. „Für mich als Klavierspieler ist es spannend zu sehen, wie ein Klavier eigentlich funktioniert, wie das Innenleben aussieht.“ Hauptaufgaben eines Klavierbauers sind die Reparatur und die Wartung von Klavieren und ähnlichen Tasteninstrumenten.