Jedes Jahr organisiert Vinzenz Jobst mit dem Klagenfurter Gedenkbeirat einen Erinnerungsmarsch durch Klagenfurt. Von der Burg, wo die Nazis ihre Verhöre führten, geht man hinüber zum Gericht, wo sie Todesurteile fällten. Jenen Weg, den auch die Delinquenten einst gingen. Vor dem Gericht wird seit einigen Jahren auf einer Säule aus Serpentinstein an die 47 Menschen erinnert, die hier verurteilt wurden. „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“, steht darauf geschrieben. „Literaturwissenschafter zweifeln vielleicht, ob dieser Satz wirklich Bert Brecht zugeschrieben werden kann, doch für uns war er passend“, meint der gelernte Schriftsetzer Jobst.