Mit 100 Prozent gewählt worden zu sein, können nicht viele Politiker von sich behaupten. Der Klagenfurter Stadtparteiobmann Wolfgang Germ hat dieses Kunststück vergangenen Freitag zustande gebracht. Nach interner Kritik wird jetzt die Wahl allerdings von der Landespartei überprüft. Die an und für sich geheime Wahl sei alles andere als geheim gewesen. Wie Teilnehmer berichten, wurden Zettel verteilt, auf denen der Name Wolfgang Germ stand. Wer diesen in die Wahlurne einwarf, stimmte für Germ. Wer ihn nicht als Obmann haben wollte, musste einen leeren Zettel einwerfen oder den Namen durchstreichen. Vor allen anderen Wahlberechtigten oder in einem Nebenraum. "'Alle sitzen eng beieinander. Natürlich sieht man, wenn jemand raus geht oder einen Kugelschreiber benutzt", sagt ein Teilnehmer.