Den Wasserhahn aufdrehen, den Trinkbecher mit frischem Wasser füllen. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. „In manchen Ländern ist sauberes Wasser nicht alltäglich, sondern ein Luxusgut“, sagt Entsorgungsreferent Wolfgang Germ. Klagenfurt leitete in den 60er-Jahren die Reinigung der Abwässer ein. Vorher versickerte schmutziges Wasser durch Senkgruben. Mit der Folge, dass der Wörthersee von einer Algenplage heimgesucht wurde und zu kippen drohte. Heute landet das, was man in der Toilette hinunterspült, über ein Kanalnetz in der Kläranlage. Seit 1967 ist die Klagenfurter Kläranlage für den Reinigungsprozess der Landeshauptstadt und zwölf Umlandgemeinden verantwortlich. Rund zehn Jahre später folgte die Ringkanalisation rund um den Wörthersee. Ihren Energiebedarf deckt die Anlage durch Umwandlung von Klärgas zu 90 Prozent selbst.
Julia Braunecker