Für viele heimische Musiker bleibt ein Auftritt in einer ausverkauften Messehalle ewig ein Traum. Für euch ist das fast schon Routine.
MATTHIAS ORTNER: Es war auch jahrelang mein Traum. Ganz realisiert habe ich es beim ersten Mal aber erst auf den Fotos danach. Die Momente, in denen du da oben auf der Bühne stehst, sind die kürzesten Minuten des ganzen Tages.

Wie ist das Gefühl, wenn man es erst realisiert hat?
Nach dem ersten großen Auftritt in der Messehalle war ich erst einmal zwei Wochen krank. Mittlerweile habe ich mich aber auch auf den großen Bühnen schon akklimatisiert.

Als Berufsmusiker gehört man in Kärnten zu den Ausnahmen in der Szene. Wie lebt es sich?
Das hängt von einem selber ab. Wie man hört, kann ja auch ein Johnny Depp pleite gehen. Egal ob du Musiker oder Tischler bist, du musst am Boden bleiben. Ich kann mich aber nicht beklagen. Ich muss mir auch keine Gedanken machen, ob ich mir eine Wurstsemmel kaufen kann oder nicht.

Gab es je einen Plan B?
Ich bin Englisch- und Musiklehrer. Unterrichtet habe ich aber nie, das war mehr für meine Eltern, die darauf gedrängt haben. Sie haben mich aber immer unterstützt. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft. Sie haben mich schon mit 15 Jahren auf meine Konzerte begleitet. Im Nachhinein verstehe ich aber, dass es ein großer Schreck sein kann, wenn der Sohn sagt, ich will Musiker werden.

Genremäßig ist eure Musik nur schwer einzuordnen. Ist es gerade das, was du willst?
Absolut. Ich bin von dem Genre-Ding auch weggekommen und habe mir das Kasteldenken abgewöhnt. Ich hätte mir vor ein paar Jahren auch nie gedacht, beim Musi-Open-Air zu spielen. Wenn die Leute es Volksmusik nennen wollen, dann sollen sie es tun.