Die Geschichte, wie sie den britischen Theatermagier Peter Brook kennenlernte, hat Miriam Goldschmidt wohl schon dutzende Male erzählt. Es war Anfang der 70er-Jahre und sie hatte begonnen, sich "als Exotin in Deutschland im Theater zu langweilen". Da stieß die Frankfurterin, die als Kleinkind in den Nachkriegswirren adoptiert wurde und ihre Mutter nie kennenlernte, auf Peter Brooks Buch "The Empty Space". Sie war so fasziniert, dass sie nach Paris pilgerte, in eine Probe platzte - und kurz darauf das jüngste Mitglied der Brook-Truppe wurde. Sie ging mit seiner "Konferenz der Vögel" auf Theater-Safari durch Afrika und spielte unter anderem auf der Bühne und im Film "Le Mahâbhârata". Einen neuen Höhepunkt erreichte die Zusammenarbeit im Jahr 2003 mit Samuel Becketts "Glückliche Tage".