Im Mai 2022 verabschiedete sich das „Gallo Nero“ in der Klagenfurter Pfarrhofgasse nach vier Jahrzehnten aus der Gastroszene. Knapp ein Jahr später wurde das Kultlokal aus dem „Ruhestand“ geholt – zumindest, was die Location betrifft. Denn nichts erinnerte mehr an das Ambiente des ehemaligen Studentenlokals und Treffpunkts vieler Nachtschwärmer, Kärnten-Heimkehrer und Kulturliebhaber. Das „Matigo„ zog in den Keller, der einst als Weinkeller der Pfarre St. Egid diente, und verwandelte das Geschoss zum wohl modernsten Klub Österreichs.
Jetzt hat es sich aber ausgetanzt, die Matzigo GmbH musste Konkurs anmelden, das Lokal ist bereits geschlossen, eine Fortführung ist nicht beabsichtigt. Rund 20 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf knapp 179.000 Euro. Über die Höhe der Aktiva liegen aktuell noch keine Informationen vor. „Im Wirtschaftsjahr 2023 lief das Geschäft zunächst gut und es konnten ausreichend Erträge verzeichnet werden. Allerdings kam es im Herbst zunehmend zum Ausbleiben der Gäste, einerseits wegen der Auswirkungen der anhaltenden Rezession, andererseits aufgrund des starken Mitbewerbs“, geben die Schuldner als Insolvenzursache an. „Im Jahr 2024 verschlechterte sich die Situation weiter, obwohl laufend neue Konzepte und Anreize zur Verbesserung der Auslastung ausprobiert wurden. Aufgrund der nunmehr vorhandenen Zahlungsrückstände wurden in den letzten Wochen Gespräche mit Interessenten bzw. potenziellen Investoren geführt, allerdings ohne Erfolg.“
Schon seit geraumer Zeit wurde das Lokal auf willhaben.at zum Kauf angeboten. Der Kauf sollte per Betriebsübernahme in Form eines „Share-Deals“ (Kauf des Betriebs in Form der GmbH) erfolgen, sodass der aktuelle unbefristete Mietvertrag mit übernommen wird.
Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 2. Dezember 2024 statt. Zum Insolvenzverwalter wurde der Klagenfurter Rechtsanwalt Ferdinand J. Lanker bestellt. Etwaige Forderungen können über den KSV oder den AKV angemeldet werden.