Das „Weiße Ross“ am St. Veiter Ring 19 in Klagenfurt ist eines der ältesten Traditionsgasthäuser in der Landeshauptstadt. In jüngster Vergangenheit blickt das Lokal auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurück, gleich mehrere Betreiber versuchten ihr Glück, landeten aber einen gastronomischen Bauchfleck und mussten Konkurs anmelden. Zuletzt war es die Migo Gmbh, die im April des Vorjahres mit Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 82.000 Euro in die Pleite schlitterte.
Jetzt ereilte den bekannten Koch Josef Alois Radinger dasselbe Schicksal. Über sein Vermögen wurde ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet wurde. Er betreibt seit August des Vorjahres „Joe´s Restaurant“ an besagter Adresse und hat sich vor allem mit seinen Steakspezialitäten einen Namen gemacht. Es handelt sich hierbei um ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Die Verbindlichkeiten betragen derzeit insgesamt rund 110.000 Euro, die Aktiva werden derzeit mit rund 9600 Euro angeführt Von der Insolvenz sind insgesamt 27 Gläubiger inklusive offener Entgeltansprüche ehemaliger Dienstnehmer betroffen. Derzeit sind im Betrieb zwei Dienstnehmer.
Lohnkosten zu hoch
Als Ursachen der Insolvenz wird angeführt, dass trotz anfänglicher positiver Ergebnisse in den Monaten Oktober 2023 bis Dezember 2023 die umsatzschwachen Monate nach Weihnachten und in der Karwoche wirtschaftlich nicht ausgeglichen werden konnten. Es kam zu einem Umsatzrückgang von Prozent. Die aufgebauten Lohnkosten und der Warenumsatz waren zu hoch, um Gewinne lukrieren. Schließlich setzte sich der negative Trend, insbesondere über die Sommermonate, fort. Trotz eingeleiteter Umstrukturierungsmaßnahmen wie Lohnkostensenkung, Reduktion des Wareneinsatzes sowie die Speisen über Lieferdienste zu bewerben, konnten keine entsprechenden Einnahmen lukriert werden, um diese Insolvenz zu verhindern.
„Es war zu schön, um wahr zu sein“, erklärt der Wirt im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Radinger plant mit Hilfe betriebswirtschaftlicher Unterstützung den Fortbetrieb der Gaststätte. Ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent wurde bereits mit diesem Insolvenzantrag vorgelegt. Man habe in den letzten Wochen nach den Fehlern gesucht und starte jetzt voll motiviert mit einem neuen Konzept durch.
Forderungsmeldungen können ab sofort über den AKV oder den KSV angemeldet werden. Zum Insolvenzverwalter wurde der Klagenfurter Rechtsanwalt Andreas Nowak bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 29. Oktober und die Sanierungsplantagsatzung findet am 3. Dezember 2024 statt.