Die Zeit, in der Frauen für das Feuerwehrfest nur Kuchen gebacken haben, ist vorbei. Seit mehr als 20 Jahren sind Frauen bei der Blaulichtorganisation erlaubt, genauso lange ist auch Claudia Wilhelmer dabei. „Ich bin damals sozusagen in eine Männerdomäne eingedrungen“, erinnert sich die gelernte Altenpflegerin an ihre Anfänge bei der Freiwilligen Feuerwehr Wölfnitz.

Um sich zu beweisen, hat die heute 58-Jährige unzählige Kurse besucht. Und sie hat sich bewiesen. Mittlerweile ist sie Mitglied der benachbarten Freiwilligen Feuerwehr in Emmersdorf, bekleidet dort das Amt der Kommandant-Stellvertreterin und ist für die Jugendarbeit zuständig. „Wir haben aktuell 27 Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren zu betreuen“, erzählt die Mutter dreier Kinder, zwölffache Ziehmutter und zehnfache Großmutter. Diese lernen die Gefahr zu erkennen und gegebenenfalls richtig einzugreifen.

Großbrand blieb ihr in Erinnerung

Als Feuerwehrfrau stehen Tausende Einsätze auf dem Konto der leidenschaftlichen Köchin – vom vergessenen Topf am Herd, über die Katze im Baum bis hin zum tödlichen Verkehrsunfall. Ein Einsatz ist Wilhelmer in besonderer Erinnerung geblieben: Bei einem Großfeuer ist das Lebenswerk eines Landwirts in Großbuch, nordwestlich von Klagenfurt, nahezu vernichtet worden – binnen kürzester Zeit standen drei Ställe in Vollbrand, 400 wertvolle Tiere kamen um. „Es war eine persönliche Tragödie“, erinnert sie sich an den Tag im August des Jahres 2009.

Ein Leben ohne die Feuerwehr und damit ohne Kameraden kann sich die Klagenfurterin heute nicht mehr vorstellen. „Es ist die Kameradschaft, die mich so begeistert, wir alle verfolgen das gleiche Ziel, nämlich zu helfen. Wir sind wie eine große Familie.“

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