Zum Ehrenamt kam Astrid Aschgan aus persönlichen Motiven. Vor einigen Jahren nahm sich die Klagenfurterin beruflich eine Auszeit, um ihren schwerkranken Großvater zu betreuen. Die Buchhalterin begleitete das Familienmitglied bis zu seinem letzten Atemzug. „Er starb während der Pandemie, das war eine besonders harte und für alle herausfordernde Zeit“, erinnert sich die heute 49-Jährige.

Diese Erfahrung gab ihr auch den entscheidenden Anstoß, Gutes an der Gesellschaft zu tun und absolvierte die Ausbildung zur Alltags- und Hospizbegleitung bei der Caritas Kärnten. Im Rahmen ihres Praktikums landete die Mutter eines 17-jährigen Sohnes im Klagenfurter Alten- und Pflegewohnheim „Hülgerthpark“, wo sie heute eine 89-jährige Parkinson-Patientin betreut.

Besuche auch im Kaffeehaus

„Einmal die Woche kümmere ich mich für ein bis zwei Stunden um die Dame“, erzählt Aschgan aus ihrem Ehrenamt-Alltag. „Oft geht es nur darum, dass diese Menschen das Gefühl haben, dass jemand für sie da ist.“ Sind die Klienten jünger und dementsprechend mobil, stehen auch Besuche im Kaffeehaus oder im Theater am Programm.

Einen besonderen Bezug bekommt man zu den Angehörigen der Klientin, „irgendwie wird man ein Teil der Familie.“ Um Erlebnisse, wie beispielsweise den Tod einer zu betreuenden Person, zu verarbeiten, kann Aschgan an einer Supervision teilnehmen. „In diesen Runden werden auch andere Themen, wie Alkoholsucht oder Suizid, besprochen“, erklärt die ehrenamtliche Helferin.

Apropos Ehrenamt: In ihrem Freundes- und Bekanntenkreis versucht sie auch andere zu motivieren und sich in den Dienst der guten Sache zu stellen. „Es gibt leider viele alte Menschen, aber viel zu wenige, die sich in diesem Bereich engagieren.“