Die Wurzeln des Klagenfurter Traditionsunternehmens Optik Buffa reichen in das Jahr 1857 zurück. Damals ließ sich ein gewisser Dominikus Buffa aus dem Valsugana in der Klagenfurter Domgasse nieder, erzeugte Brillen, Zwicker, Lorgnetten und handelte mit Operngläsern, Feldstechern, Barometern und Thermometern. 22 Jahre später, im Jahr 1889, ließ sich Optik Buffa, das zum ältesten Fachgeschäft in der Branche in ganz Österreich zählt, in der Kramergasse nieder. „Meine Vorfahren waren, gemeinsam mit der Buchhandlung Heyn und der Parfumerie Wolf, die Erstmieter im Rainerhof“, sagt Ines Hrassnig, die den Familienbetrieb in bereits sechster Generation führt.

Mit Ende des Vorjahres schloss Kärntens älteste Parfümerie ihre Pforten im Rainerhof, jetzt geht dort auch die Ära von Optik Buffa zu Ende. Auf drei Stockwerken mit insgesamt 380 Quadratmetern ging die Meisterwerkstätte in den vergangenen Jahrzehnten ihrer Arbeit nach. Mit Ende Oktober siedeln Hrassnig, ihre zehn Mitarbeiter und das breite Sortiment an Brillen, Sonnenbrillen, Kontaktlinsen und diversen Accessoires, um. Nur wenige Meter weiter, im ehemaligen Geschäft von „Hugo Boss“, werden Kundinnen und Kunden in Zukunft in Sachen Sehlösungen fachmännisch beraten. Hrassnig, die seit 2016 im Chefsessel des Familienbetriebes sitzt, fällt der Abschied nicht leicht. „Meine Familie und ich sind tief mit dem Standort verwurzelt“, erzählt Hrassnig im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Aber Kundenbedürfnisse und nicht erfüllbare Veränderungen der örtlichen Gegebenheiten hätten sie zu diesem Schritt gezwungen.

Barrierefreiheit und Ausbau der Kinderabteilung

„In den neuen Räumlichkeiten haben wir nicht mehr Platz“, sagt die Unternehmerin. „Aber wir haben dafür Barrierefreiheit. Das ist uns, vor allem im Hinblick auf unsere ältere Stammkundschaft, extrem wichtig.“ Sogar ein Lift ist im ehemaligen Modegeschäft vorhanden, die Kinderabteilung, eine Herzensangelegenheit von Ines Hrassnig, wird noch größer und freundlicher. Aktuell laufen die Umbauarbeiten (laut Elektriker wurde allein über ein Kilometer Netzwerkkabel verlegt), über die Investitionskosten hüllt sich Hrassnig in Schweigen: „Ich investiere in unsere Kundschaft und in die Belebung der Innenstadt.“ Alle Mitarbeiter gehen mit, auch alle Möbel und Geräte werden im neuen Geschäft integriert. „Wir leben die Nachhaltigkeit“, erklärt die Optikermeisterin.

Übrigens: Nach drei Generationen Optik Buffa in Frauenhand, steht mit dem Sohn von Ines Hrassnig, Markus, wieder ein Mann als potenzieller Firmenchef in den Startlöchern. Der 18-Jährige hat soeben maturiert, absolviert derzeit den Grundwehrdienst und will danach die Fachhochschule für Augenoptik in Angriff nehmen.