Alleine in Österreich machen Wegwerfwindeln zehn Prozent des Hausmülls aus. In einem „Wickelleben“ (das sind durchschnittlich 2,5 Jahre) verbraucht ein Kind rund 5000 Wegwerfwindeln. Diese wiederum haben eine Verrottungszeit von knapp 500 Jahren. Stoffwindeln hingegen sind nachhaltig und in der Anschaffung zwischen 700 und 1000 Euro günstiger.

Dass immer mehr junge Eltern wieder auf die gute, alte Stoffwindel zurückgreifen, hat die Klagenfurterin Andrea Zlender-Zaufl zu ihrem Geschäft gemacht. Die Mutter eines kleinen Sohnes hat sich 2020 zur zertifizierten Stoffwindelberaterin ausbilden lassen und begleitet junge Familien durch die Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt, insbesondere beim richtigen Umgang mit Stoffwindeln. Mittlerweile betreibt die Unternehmerin einen eigenen Stoffwindelshop. Unter ihrer Eigenmarke Lumina produziert sie ein breites Sortiment an Stoffwindeln und Produkten für Damenhygiene: „Wickeln mit Stoff ist mittlerweile wieder modern und hat nichts mehr mit dem vorurteilsbehafteten Wickeln von vor 30 Jahren zu tun“, sagt Zlender-Zaufl. Seit 2020 wird übrigens die Anschaffung von Stoffwindeln pro Kind in der Höhe von 100 Euro vom Land Kärnten gefördert, wenn diese über einen österreichischen Shop gekauft werden.

Sie selbst setzte sich mit dem Thema während ihrer Schwangerschaft auseinander. „Ich wollte für meinen Sohn und für die Umwelt das Beste und Nachhaltigste anwenden“, erklärt die Klagenfurterin, die zudem auch diplomierte Mentaltrainerin, Lebens- und Sozialberaterin sowie Paar- und Sexualberaterin ist. In weiterer Folge hat sie selbst eine Beratung in Anspruch genommen und war überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. „Zum einen werden Kinder viel schneller sauber, zum anderen ist das Wickeln mit Stoffwindeln viel gesünder“, weiß die Expertin. Ihre Begeisterung schlug im Freundes- und Bekanntenkreis gleich hohe Wellen, viele wollten mehr über das Wickeln mit Stoff wissen – die Geburtsstunde ihres Unternehmens „Windel-Dino“.

Seit Anfang des Jahres ist die Unternehmerin außerdem Bezirksvorsitzende der „Frau in der Wirtschaft“ in Klagenfurt: „Ich möchte Unternehmerinnen ermutigen, mehr nach außen zu gehen und Ideen umzusetzen. Frauen machen die Wirtschaft auch in Klagenfurt stark.“